Selbstpräsentation Bewerbungsgespräch © Pekic / Getty Images

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„Erzähle etwas über Dich“: Das sollten Bewerber antworten

Es gibt Fragen, die werden in fast jedem Vorstellungsgespräch gestellt. Diese solltest Du kennen und auf diese solltest Du Dich vorbereiten. Wie also antwortest Du richtig, wenn der Personaler sagt: „Erzähle etwas über Dich“?


Im Bewerbungsgespräch sitzt Du erst einmal als Fremder vor dem Personaler. Natürlich hat er Deine Unterlagen gesichtet, vermutlich hat er Dich aber noch niemals persönlich getroffen. Er möchte daher wissen, wer Du bist. Das gegenseitige Kennenlernen ist somit ein wichtiger Punkt zu Beginn des Bewerbungsgesprächs und folgt häufig, nachdem sich Deine Gesprächspartner selbst kurz vorgestellt haben. „Erzähle etwas über Dich“, ist dabei eine beliebte Einleitung – die Frage kann aber auch anderweitig formuliert werden. Schlussendlich zielt sie auf dasselbe ab: die Selbstpräsentation.

Selbstpräsentation statt Smalltalk

Da die Frage so allgemein gestellt wird, nehmen viele Bewerber sie als Einladung zum Smalltalk und tappen damit in ein typisches Fettnäpfchen. Der Personaler fragt nämlich nicht aus allgemeinem Interesse, sondern er möchte eine Zusammenfassung der Informationen, die für ihn relevant sind. Er möchte wissen, wer Du als Bewerber bist und was Dich von der Konkurrenz abhebt. Und das möchte er nicht in einem zehnminütigen Aufsatz erfahren, sondern kurz und knapp auf den Punkt gebracht.

Wie Du nicht antworten solltest…

…ist also mit Smalltalk, aber es gibt noch weitere Stolpersteine: Dazu gehört, deine gesamte Lebensgeschichte zu erzählen oder nur das aufzulisten, was Deine Gesprächspartner bereits aus dem Lebenslauf wissen. Auch solltest Du nicht den Fehler begehen, zu persönlich zu werden oder Dich aus Nervosität zu „verplappern“, sprich Informationen preiszugeben, die Deine Chancen auf die Stelle schmälern könnten. Stattdessen gilt es, eine Selbstpräsentation vorzubereiten, die fesselt, aber nicht zu werblich ausfällt oder geradezu einstudiert wirkt. Du weißt nun also, was Du nicht tun solltest. Aber wie machst Du es richtig?

Vorbereitung ist das A und O

Du hast einen großen Vorteil: Du weißt mit ziemlicher Sicherheit, dass diese Frage kommen wird – oder eine ähnliche Aufforderung zur Selbstpräsentation. Du kannst Dich somit vorbereiten und deshalb sollte dieser Part einer der leichtesten im Vorstellungsgespräch werden. Nimm Dir also vorab Zeit, um eine optimale Selbstpräsentation zu entwickeln. Folgende oder ähnliche Fragen helfen Dir dabei: 

  • Welche waren die (für diesen Job) wichtigsten Stationen in meinem Werdegang?
  • Welche waren meine größten Erfolge?
  • Was zeichnet meine Persönlichkeit aus und hebt mich von der Konkurrenz ab?
  • Was kann ich dem Unternehmen bieten, das andere nicht haben?
  • Welche Verbindung besteht zwischen meinen Fähigkeiten und der Stelle?

Eine gute Selbstpräsentation enthält Informationen über Deine Qualifikationen, Deine Erfolge, Deine Persönlichkeit und Deine Alleinstellungsmerkmale. Sie lässt zudem eine konkrete Verbindung zur offenen Vakanz erkennen, weshalb Du sie gerne ein Stück weit an die Stellenausschreibung anpassen darfst. Du kannst zum Beispiel die darin genannten „Keywords“ unauffällig einfließen lassen. Ist die Selbstpräsentation fertig, solltest Du sie so oft wie möglich üben, ohne diese aber wortwörtlich auswendig zu lernen. Denn spontane Worte wirken im Bewerbungsgespräch authentischer. Merk Dir daher nur die Stichworte. 

Anleitung für die „perfekte“ Antwort

Die Personaler wollen also wissen, warum genau Du die perfekte Wahl für die Vakanz bist. Selbstpräsentation bedeutet somit ein Stück weit Werbung in eigener Sache. Dabei wählst Du jene Informationen aus, die für den potenziellen neuen Arbeitgeber besonders relevant sind und Dich in ein positives Licht rücken. Es kommt aber nicht nur auf den Inhalt des Gesagten an, sondern auch auf die Formulierung. Hier einige Stichpunkte, die Dir dabei helfen können:

  • Ich heiße…, bin … Jahre alt und komme aus…
  • Ich bin heute hier, weil…
  • Was mich als Person auszeichnet, ist…
  • Meine Freunde beschreiben mich als…
  • Ein Zitat, das mich geprägt hat, lautet…
  • Ein prägender Moment in meinem Berufsleben war…
  • Ich bin ein Mensch, der…
  • Meine wohl wichtigste Fähigkeit ist…

Prinzipiell hast Du völlige Gestaltungsfreiheit, aber Du solltest nach den Daten wie Deinem Namen & Co schnellstmöglich zum wirklich spannenden Teil übergehen. Erzähl beispielsweise eine Anekdote, mach mit einem „Wenn-Dann-Szenario“ deutlich, was Dich auszeichnet, oder leite mit einem Zitat ein und erklär, weshalb dieses für Deine Arbeit relevant ist. Das Motto lautet: Ungewöhnlich ist gut, sofern ein roter Faden erkennbar ist und für die Personaler deutlich wird, weshalb Dich das Gesagte zur optimalen Wahl macht. Es ist daher durchaus sinnvoll, so lange an Deiner Selbstpräsentation zu feilen, bis sie sich für Dich perfekt anfühlt und für Dritte – beispielsweise Freunde, Angehörige oder andere Personen, vor denen Du übst – schlüssig sowie überzeugend ist. Nun musst Du all diese Informationen nur noch in möglichst wenigen Sätzen auf den Punkt bringen. Fertig!

Veröffentlicht
14.06.2021