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Im Arbeitsschutzgesetz ist Ergonomie mittlerweile ein wichtiges Thema. Im Homeoffice kommen diesbezüglich jedoch viele Fragen auf. Hier erfährst, worauf Du achten solltest und welche Kosten der Arbeitgeber eventuell übernimmt.
Viele Menschen arbeiten heutzutage ganz oder zumindest größtenteils an einem Büroarbeitsplatz. Das lange Sitzen vor einem Bildschirm bedeutet aber eine große Belastung für den Bewegungsapparat und die Augen. Ergonomie, also die gesundheitsschonende und zugleich komfortable Gestaltung des Arbeitsplatzes, spielt deshalb im Berufsalltag eine wichtige Rolle.
Vor Ort im Unternehmen ist dafür der Arbeitgeber zuständig. In den eigenen vier Wänden geht diese Verantwortung hingegen auf die Arbeitnehmer über. Gerade, weil ergonomische Stühle, Tische & Co alles andere als günstig sind, ist die Arbeitsplatzgestaltung dort aber oft verbesserungswürdig. Wie also kannst Du für (mehr) Ergonomie im Homeoffice sorgen – ohne viel Geld ausgeben zu müssen?
Neue Büromöbel, ein Laptop, ein Drucker, Software-Lizenzen, Lampen, Regale, Webcam…für ein voll ausgestattetes Homeoffice sind allerhand Anschaffungen notwendig. Schnell kommt dabei eine vierstellige Summe zusammen, schließlich kostet allein ein höhenverstellbarer Schreibtisch meist schon weit über 1.000 Euro. Zwar werden Laptop, Software & Co häufig vom Arbeitgeber gestellt, dennoch bedeutet das Homeoffice eine große Erstinvestition, die nicht jeder leisten kann oder will.
Theoretisch ist der Arbeitgeber zur Kostenübernahme verpflichtet – das gilt in der Praxis allerdings nur, wenn er die Arbeit im Homeoffice angeordnet hat beziehungsweise aktiv fördern möchte. Arbeitest Du stattdessen auf eigenen Wunsch zuhause, musst Du diese Kosten in der Regel selbst tragen. Fragen kostet aber nichts, wie man so schön sagt. Es ist daher eine sinnvolle erste Maßnahme, das Vieraugengespräch mit Deinem Arbeitgeber zu suchen und zu fragen, ob er zu einer finanziellen Unterstützung bereit ist. Lässt er sich auf einen entsprechenden Kompromiss ein, ist es wichtig, diesen schriftlich festzuhalten, damit Du die Kostenübernahme anschließend auch tatsächlich einfordern kannst.
Extra-Tipp: Übernimmt der Arbeitgeber die Kosten nicht (vollständig), kannst Du viele von ihnen zumindest steuerlich geltend machen. Kosten für das Heimbüro zählen nämlich zu den Werbungskosten. Es kann daher sinnvoll sein, teurere Anschaffungen auf mehrere Jahre zu verteilen, um den Maximalwert nicht zu überschreiten. So musst Du die Kosten für die Ausstattung zwar dennoch selbst tragen, wirst aber zumindest in vierstelliger Höhe finanziell entlastet.
Wenn der Arbeitgeber die Kosten nicht oder nur teilweise übernimmt und Du die Investitionen auf mehrere Jahre verteilen möchtest, ist es sinnvoll, das Wichtigste zuerst zu kaufen – und für das weniger Wichtige eine Übergangslösung zu finden. Die Ergonomie sollte dann bei Deiner Entscheidung eine wichtige Rolle spielen. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch sowie ein ergonomischer Schreibtischstuhl sollten daher ganz oben auf der Prioritätenliste stehen.
Sie sind essentiell für eine rückenschonende Haltung bei der Arbeit. Im nächsten Schritt kannst Du beispielsweise einen externen Bildschirm kaufen, um die Augen zu entlasten, oder in alternative Sitzgelegenheiten wie einen Sitzball investieren. Frage Dich also, welche Faktoren für einen ergonomischen Arbeitsplatz besonders wichtig sind und in welcher Reihenfolge Du diese kaufen möchtest.
Ein erster wichtiger Schritt bei der Einrichtung Deines Homeoffices besteht somit darin, Dir ein Grundwissen über Ergonomie am Arbeitsplatz anzueignen. Dazu gehört nämlich noch weit mehr als „nur“ der richtige Schreibtisch oder -stuhl. Ein ergonomischer (Heim-) Arbeitsplatz
Das mag auf den ersten Blick viel wirken – doch für ein ergonomisches Heimbüro sind auf den zweiten Blick gar nicht so viele Anschaffungen notwendig. Wenn Du den richtigen Ort für das Heimbüro aussuchst, das Mobiliar gekonnt platzierst und mit dem arbeitest, was Du gegebenenfalls schon hast, lässt sich meist schon mit wenigen Handgriffen eine gute Arbeitsatmosphäre herstellen. Wenn es jedoch um Deine Gesundheit geht, solltest Du nicht an der falschen Stelle sparen.
Zumindest die genannten Punkte solltest Du also abhaken, wenn Du zukünftig regelmäßig oder sogar ausschließlich zuhause arbeitest, sozusagen als Investition in Dich selbst. Zusätzliche Anschaffungen wie alternative Sitzgelegenheiten, dimmbare Lampen oder ein rückenschonendes Sitzkissen – um nur einige von vielen Beispielen zu nennen – sind hingegen mit der richtigen Grundausstattung nicht zwingend notwendig.
Wichtiger ist es, auch möglichst viel Bewegung in Deinen Arbeitsalltag zu integrieren und beispielsweise in den Pausen einige Übungen oder einen Spaziergang zu machen. Dafür bietet das Homeoffice deutlich mehr Möglichkeiten als das Büro vor Ort. Langfristig kannst Du daher von der Investition in ein ergonomisch eingerichtetes Homeoffice nur profitieren.
Veröffentlicht
21.03.2022