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Beförderungen lohnen sich: Wenn Fachkräfte zu Führungskräften werden, bekommen sie deutlich mehr Gehalt. Teilweise sind bis 199 Prozent mehr Geld möglich – abhängig von Branche und Arbeitsort.
Insgesamt 224.474 Datensätze über Fach- und Führungskräfte hat das Vergleichsportal „Gehalt.de“ analysiert und ausgewertet, um herauszufinden, wie groß die Gehaltsschere auseinanderklafft.
Die schnelle Antwort: Im Durchschnitt können Führungskräfte mehr als das Doppelte verdienen – bis zu 130 Prozent mehr Gehalt sind möglich.
Wie die Untersuchung der Datensätze ergab, liegt das durchschnittliche Gehalt von deutschen Fachkräften bei 41.900 Euro, während sich Führungskräfte mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 96.300 Euro zufrieden geben können.
Die große Gehaltsspanne entsteht vor allem durch die zusätzlichen Aufgabenbereiche einer Führungskraft. Darunter fallen beispielsweise Personal- und Entscheidungsverantwortung.
„Eine erfolgreiche Führungskraft muss motivieren, delegieren und gut kommunizieren können“, sagt Gehaltscoachin Karin Schwaer dem Portal „Businessinsider“ und fügt an: „Doch häufig sind auch mühsame Diskussionen zu führen und unliebsame Entscheidungen zu treffen. Am Ende müssen die Ergebnisse stimmen. Führungskräfte müssen sich an ihrem Beitrag zum Unternehmenserfolg messen lassen. Und das rechtfertigt sicherlich auch eine höhere Vergütung.“
Unterteilt nach unterschiedlichen Regionen, gestalten sich die Gehaltsscheren unterschiedlich stark. Die kleinsten Gehaltsunterschiede zwischen Fach- und Führungskräften gibt es aktuell in Baden-Württemberg, Hamburg und Berlin.
Hier bekommen Führungskräfte „nur“ jeweils 116, 119 und 124 Prozent mehr Gehalt. Die größten Unterschiede gibt es in Sachsen-Anhalt. Wer in diesem Bundesland zur Führungskraft aufsteigt, wird mit durchschnittlich 144 Prozent mehr Geld entlohnt. Zu den Top-Bundesländern gehören zudem auch Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Hier verdienen Manager 141 und 138 Prozent mehr Geld.
Neben regionalen Unterschieden gibt es natürlich auch branchenbedingte Abweichungen. Prozentual gesehen bekommen Führungskräfte im Bereich der Steuerberatung (112.388 Euro) durchschnittlich 199 Prozent mehr Gehalt als Fachkräfte (37.589 Euro pro Jahr).
Die Gehaltsschere klafft außerdem in der Rechtsberatung extrem auseinander. Manager erhalten hier 195 Prozent mehr Geld, in der Konsum- und Gebrauchsgüterbranche sind es 185 Prozent. Die kleinsten Sprünge gibt es derweil in der Kulturbranche. Hier lohnt sich mit 68,2 Prozent der Aufstieg zur Führungskraft am wenigsten. Aufgrund der hohen Gehälter für Fachkräfte in der Luftfahrtbranche (57.777 Euro) ist auch hier der Gehaltsunterschied zu Führungskräften gering.
Veröffentlicht
23.07.2021