Sprechblasen vor hellblauem Hintergrund © akinbostanci / Getty Images

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Zitate in der Bewerbung: Ein kreativer Weg, um hervorzustechen

Wer will nicht gerne mit Wissen glänzen, wer möchte nicht mit Philosophie überzeugen? Die Idee, seine Bewerbung mit einem klassischen Zitat zu tunen, ist verlockend – aber stets "auf Messers Schneide" (Homer).


Über die Frage "Zitat oder nicht Zitat" haben sich schon Generationen von Bewerbungs-Historikern zerstritten. Für die Einen ist die Verwendung klassischer oder kluger Sinnsprüche in Anschreiben oder Lebenslauf ein absolutes No-go. Andere Experten halten es bei dieser Frage wie bei der Entscheidung für oder gegen die "persönliche" Seite 3 einer Bewerbung: Wenn's passt, dann passt's halt.

Aber bevor Du jetzt Google mit der Anfrage "Job Zitate gut" fütterst, bedenke bitte noch auf jeden Fall: Für die Firmenkategorie "Konservatives Maschinenbau-Unternehmen" – und davon gibt es hierzulande noch eine ganze Menge – ist diese Art der, nun ja, poetischen Annäherung an den Personalchef nicht unbedingt geeignet. Auch kaltherzige Werber, Texter und Journalisten mögen es im Normalfall gar nicht, wenn jemand mit Sprüchen kommt, die besser sind als ihre eigenen.

Dafür aber hast Du unter Umständen gute Karten bei sozialpädagogischen Einrichtungen, Landschaftsgärtnereien oder Start-ups vor der ersten Finanzierungsrunde - "Hier wo das Herz noch zählt, nicht das große Geld" (Herbert Grönemeyer).

Zitate in der Bewerbung: Ist das sinnvoll?

Zitate haben an vielen Stellen im Leben ihre Berechtigung. Sie eignen sich immer dann, wenn sie etwas auf den Punkt bringen, was man selbst kaum besser sagen könnte. Bei Bewerbungen werden Zitate eher selten verwendet. Das heißt jedoch nicht, dass es nicht denkbar ist, Zitate zu integrieren. Als Bewerber solltest du aber nicht nur ein wirklich gutes Zitat parat haben, sondern auch abwägen, ob es sich grundsätzlich lohnt, ein Zitat zu nutzen.

Was Zitate in der Bewerbung bringen können

Ein gutes Zitat gibt der Bewerbung eine persönlichere Note und macht es für den Personaler leichter, den Kandidaten als Individuum wahrzunehmen und ihn besser einzuschätzen. Es kann dabei helfen, Dinge auf den Punkt zu bringen, und bleibt oft im Gedächtnis. Ein Zitat ist außerdem ein Blickfang. Du kannst sicher sein, dass der Personalverantwortliche es zumindest kurz lesen wird. Ob es positiv ankommt oder nicht, hängt von der Qualität des Zitats ab, aber auch den generellen Vorlieben des Entscheidungsträgers.

Was dagegen spricht, Zitate in der Bewerbung zu verwenden

Du kennst es wahrscheinlich selbst: Es gibt Menschen, die lieben Sinnsprüche. Die anderen können mit Zitaten nichts anfangen. Und dann wäre da noch das Zitat an sich. Während es den einen anspricht, findet der Nächste es irgendwie platt und nichtssagend. Genau das kann bei der Verwendung von Zitaten in einer Bewerbung zum Problem werden. Du weißt nicht vorher, wie der Personaler zu Zitaten steht – allgemein und im Speziellen.

An welcher Stelle in der Bewerbung können Zitate integriert werden?

Wenn du ein Zitat in deiner Bewerbung verwenden möchtest, dann können sich verschiedene Stellen hierfür eignen. Das betrifft zum einen das Anschreiben, andererseits ein Deckblatt – wenn du es denn überhaupt verwenden möchtest. Der Lebenslauf ist hingegen keine gute Wahl. Er ist schon voll genug und das Zitat würde sich auch weniger gut vom restlichen Inhalt abheben. 

Welche Zitate eignen sich? Tipps zur Auswahl

Wie ein Zitat bei deinem Ansprechpartner ankommt, hängt von vielen Faktoren ab. Einfluss hast du nicht auf alle, aber einer der wichtigsten Aspekte liegt in deiner Hand: die Qualität des Zitats an sich. Das Zitat sollte dir wirklich etwas bedeuten und durchdacht ausgewählt werden. Es muss zu dir und deiner Persönlichkeit passen, aber auch zum angestrebten Job, dem Unternehmen und der Branche. Es darf auf keinen Fall negative Assoziationen wecken. Auch Plattitüden sind tabu, weil sie keine Aussagekraft haben.

Für all jene und noch ein paar andere Unerschrockene haben wir einige der gebräuchlichsten Zitate für Bewerbungsschreiben hier aufgelistet, ein streng ernst gemeinter Best-of-Katalog:

  1. "Es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können." (George Elliot) - Der Klassiker für Umsteiger und "New Worker".
  2.  "Leben heißt handeln" (Albert Camus) - Für Rollkragenpullover-Verkäufer und junge Beamte.
  3. "Wähle einen Beruf, den Du liebst und Du wirst keinen einzigen Tag Arbeit haben im Leben." (Konfuzius) Für Optimisten - und Burnout-Kandidaten.
  4. "Um Erfolg zu haben, braucht man nur eine einzige Chance." Jesse Owens - Für die 523. Bewerbung.
  5. "Sagt den Leuten nicht, wie gut ihr die Güter macht, sagt ihnen, wie gut eure Güter sie machen."(Leo Burnett) - Für Tschaka-Marketing-Profis mit Handelsblatt-Abo.
  6. "If you can dream it, you can do it." (Walt Disney) - Für Träumer, Berufseinsteiger und Club-Med-Animateure.
  7. "Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen." (Giuseppe Mazzini) Für so ganz doll Entschlossene ohne Berufserfahrung
  8. "Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg" (Laotse) - Für TomTom-Key Accounter und andere Spaßvögel.
  9. "Zitate benutzen Menschen, die nicht in der Lage sind, selbst die richtigen Worte zu finden" (Geribald Thelonius Fender) - Für wahnsinnig ausgebuffte Querdenker.

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Veröffentlicht
07.07.2023