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Normalerweise gilt bei einem beruflichen Wechsel: Ein schlechter bezahlter Job kommt nicht infrage. Doch es gibt auch gute Gründe, diese Regel zu brechen.
Eine höher dotierte Stelle bringt unter Umständen am Ende weniger Geld ein, als man annimmt. Nämlich dann, wenn man ihn mit einem Angebot vergleicht, das so genannte „Fringe Benefits“ enthält. Das sind variable, leistungsunabhängige Sach- und Dienstleistungen, die das Unternehmen gewährt. Zu den üblichsten Sachleistungen zählen Tankbons oder ein Jobticket für öffentliche Verkehrsmittel. In vielen Fällen sind diese Vorteile mehr wert als die Zulage, die Sie erhalten könnten - so kann sich ein schlechter bezahlter Job schnell auszahlen. Auch Firmenwohnung, Smartphone, Essensmarken, Zuzahlungen für Kindergärten, Sport- und Freizeiteinrichtungen werden von vielen Unternehmen angeboten, denn diese betrieblichen Zusatzleistungen verschlingen keine Lohnsteuer.
Wenn die Kenntnisse und Berufserfahrung, die Sie in der schlechter bezahlten Anstellung sammeln können, Sie Ihrem Traumjob näher bringen, dann könnte es die richtige Entscheidung sein, gerade diesen Job anzunehmen. Das kann gerade dann wichtig sein, wenn man die Branche wechselt (oder wenn man sowieso mit einem Arbeitgeberwechsel in den nächsten Jahren spekuliert). Also: Halten Sie die finanzielle Durststrecke aus, bis Sie die nötige Erfahrung für einen besser bezahlten Job gewonnen haben.
Wer in München oder Köln lebt und ein Jobangebot in einer kleineren Stadt erhält, sollte bedenken, dass ein scheinbar schlechter bezahlter Job am Ende mehr einbringen kann, wenn die Lebenshaltungskosten der Region geringer sind. Die Unterschiede bei Miete, Lebensmitteln, Kfz-Steuern und vielen anderen Faktoren mehr können bis zu 20 Prozent betragen. Von den oft kürzeren und unkomplizierteren Arbeitswegen ganz zu schweigen.
Wenn Sie einen Job bei einer Firma erhalten , die bekannt dafür ist, ihre Mitarbeiter zu fördern, Training, Weiterbildung etc. anbietet, macht es den Verlust an Gehalt bald wett, den man zunächst durch die Annahme eines schlechter bezahlten Jobs macht. Denn eine Stelle bei einem Unternehmen, das „on-the-job-training“ anbietet und kontinuierliche Beförderungsmöglichkeiten, steigert bald den "persönlichen Wert" als Angestellter - eine bessere Bezahlung ist dann nur eine Frage der Zeit.
Sagen wir: Sie waren bisher für den längsten Teil Ihrer Karriere als Assistent tätig. Ihr neuer Job kommt mit weniger Geld, allerdings mit einem besseren Titel daher. Während Sie vielleicht am liebsten den schönen Titel UND mehr Geld hätten, das damit einhergehen könnte, ist für einige Leute ein eindrucksvollerer Titel genug Ausgleich. Denn mit einem „höheren“ Titel und Status kommt oft auch mehr Respekt im Unternehmen. Und schließlich: Es erlaubt Ihnen auch, nach guten Leistungen zu verhandeln und um mehr Geld zu bitten, wenn Sie anfangen, nach einem neuen Job zu suchen.
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Veröffentlicht
12.01.2017