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Durch den Wechsel von Voll- zur Teilzeit soll insbesondere eines erreicht werden: Mehr Zeit für private Dinge. Vielen gelingt es allerdings nicht, mit den fehlenden Arbeitsstunden umzugehen und rechtzeitig Feierabend zu machen. Aber wieso?
Die persönliche Entfaltung wird in unserer Gesellschaft immer wichtiger. Kein Wunder, dass sich auch viele Menschen darüber Gedanken machen, von einer Vollzeit-Arbeitswoche auf Teilzeit zu reduzieren. Oft setzen sich Angestellte nach einer Elternzeit mit dem Thema auseinander und wünschen sich nur noch einen Arbeitstag von fünf oder sechs Stunden, wie spiegel.de mitteilt. Wenn die Umstellung gelingt, tritt allerdings oft dasselbe Phänomen auf: Alle To-Dos unter einen Hut zu bekommen und rechtzeitig Feierabend machen, ist plötzlich nicht mehr so einfach. Dann wird die eine Aufgabe oftmals noch schnell nach Feierabend erledigt - wobei der eigentlich Sinn der Teilzeitarbeit dann komplett verfehlt wird.
Wenn auch Du Dich mit einem schlechten Gewissen plagst, weil Du das Gefühl hast, nicht mehr so viel zu schaffen wie früher, dann mache zunächst folgendes: Nimm Deinen Taschenrechner und rechne Dir die Differenz des Gehalts zwischen der Voll- und Teilzeitarbeit aus. Denn genauso, wie Dein Gehalt an die Teilzeit angepasst wurde, kannst Du das auch mit Deinen Aufgaben machen. Außerdem hast Du Deine Arbeitszeiten nicht ohne Grund reduziert. Schließlich wartet nach dem Feierabend noch so einiges auf Dich. Schreibe auch Deine Aufgabe auf, die Du in Deiner privaten Zeit noch erledigen musst.
In Studien wurde herausgefunden, dass Angestellte in Teilzeit meist sogar produktiver arbeiten als deren Kollegen, die den vollen Tag beschäftigt sind. Insbesondere die Pausen und Gespräche mit den Kollegen fallen oft weg, sodass man leichter seinen Fokus behalten kann. Aber: Auch wenn Du mal mit einem Kollegen zwischendurch in Gespräch in der Kaffeeküche führst, rede Dir nicht ein, dass das nicht in Ordnung ist. Der soziale Kontakt zu den Arbeitskollegen gehört ebenso wie Deine Aufgaben zum normalen Arbeitsalltag.
Benannt wurde die Methodik nach dem tomatenähnlichen Küchenwecker. Die Idee stammt nämlich von einem italienischem Studenten, der ein Konzept brauchte, um nicht von Störfaktoren abgelenkt zu werden. Dabei stellte er seinen Pomodoro auf ein 25-Minuten-Intervall ein, in dem er konzentriert arbeitet und anschließend eine kurze Pause macht. Nach dieser fängt er wieder von vorne an. Die Pomodoro-Methode ist auch hervorragend mit der 1-2-3-Struktur zu verbinden, in dem man sich mit letztem zunächst die Vorgaben für den Tag setzt und sie anschließend konzentriert abarbeitet.
Neben einem strukturierten Arbeitsalltag ist auch der Feierabend entscheidend, um seine Produktivität beibehalten zu können. Idealerweise läutest Du ihn in den letzten Minuten Deines Arbeitstages ein. Nimm Dir dafür gerne etwas Zeit und hake beispielsweise Deine erledigten To-Dos ab und/oder schreibe Dir die Aufgaben für den nächsten Tag schon einmal auf. Sobald der Feierabend da ist, ist es aber auch wichtig, dass Du Dich klar von Deinem Arbeitsplatz löst und Dich auf Deine Freizeit einlässt. Nimm Dir auch gerne hierfür noch ein paar Minuten Zeit und mache etwas, was Dich entspannt und Dir eine klare Grenze zwischen Arbeit und Freizeit schaffen lässt. Wesentlich ist außerdem, Dir vor Augen zu führen, dass es in Ordnung ist, eine Aufgabe auch noch am nächsten Tag in Angriff zu nehmen, wenn etwas während Deiner Arbeitszeit schlichtweg nicht mehr zu schaffen war.
Veröffentlicht
09.05.2022