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Von wegen fehlende Mobilität: Über die Hälfte der deutschen Fach- und Führungskräfte hat schon mindestens einen berufsbedingten Umzug hinter sich. Die Hauptmotivation dafür ist nicht überraschend.
Würden Sie für einen neuen Job ihren Lebensmittelpunkt ändern, in eine neue Stadt oder gar ein neues Land umziehen? 55 Prozent der deutschen Fach- und Führungskräfte haben das bereits getan, so eine Studie der Online-Jobplattform Stepstone. Dabei gaben 25 Prozent an, einmal berufsbedingt umgezogen zu sein, bei 14 Prozent waren es zweimal und bei 16 Prozent sogar mindestens dreimal, wie die unten stehende Grafik unseres Kooperationspartners Statista zeigt. Dabei ziehen die meisten nicht nur in die nächste Stadt – die häufigste Distanz für den beruflichen Umzug liegt mit 34 Prozent der Befragten bei 301 bis 1.000 Kilometern. Bei 28 Prozent lag sie bei 101 bis 300 Kilometern. Über 1.000 Kilometern zwischen zwei Wohnorten trifft auf acht Prozent der Befragten zu. Der mit Abstand wichtigste Beweggrund für einen berufsbedingten Umzug ist der Studie zufolge ein höheres Gehalt. Für vier von zehn Fachkräften ist ein Gehaltssprung von mindestens 16 Prozent Voraussetzung, weitere 37 Prozent ziehen einen Wohnortwechsel sogar erst ab einem Gehaltsplus von 25 Prozent in Betracht.
47 Prozent der Befragten können sich auch in Zukunft einen berufsbedingten Umzug vorstellen – für 27 Prozent hängt ihre Bereitschaft jedoch von der Attraktivität des Standorts ab. „Unser Mobilitätsreport zeigt, dass Deutschlands Großstädte für Fachkräfte aus nahezu allen Regionen in Frage kommen. Hamburg führt dabei die Rangliste der beliebtesten Arbeitsorte an, gefolgt von München und Berlin“, sagt Anastasia Hermann, Head of Research bei Stepstone. „Auch benachbarte Länder, allen voran die Schweiz, sind im Falle passender Jobangebote attraktive Umzugsziele.“ Immerhin 13 Prozent aller Befragten sind offen für eine Beschäftigung im Ausland. Ein Vergleich der Berufsgruppen zeigt, dass Naturwissenschaftler, Ärzte und Ingenieure besonders flexibel sind – vermutlich auch, weil sie es aufgrund ihrer oft hohen Spezialisierung sein müssen. Unter Pflegekräften hingegen ist die Zahl derjenigen, die standortgebunden sind, am größten. Die Analyse zeigt auch, wie das Alter die Jobmobilität beeinflusst: Während unter den unter 30-Jährigen nur 29 Prozent standortgebunden sind, steigt der Anteil bei den 41- bis 50-Jährigen auf 44 Prozent. „Für rekrutierende Unternehmen empfiehlt es sich, genau zu analysieren, in welcher Lebenslage sich potenzielle Kandidaten befinden, um sie dann mit zielgruppengerechten Informationen anzusprechen“, sagt Hermann. „Für Kandidaten zwischen 30 und 40 Jahren sind beispielsweise familienorientierte Angebote sowie Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche für den Partner sehr attraktiv. Arbeitgeber, die schon in der Stellenanzeige über solche Leistungen informieren, können damit möglicherweise einen Standortnachteil kompensieren.“
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Veröffentlicht
30.09.2018