Nervige Kollegen? So gehst du gekonnt mit ihnen um.

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Nervige Kollegen? So gehst Du richtig mit ihnen um

Kollegen, die einem auf die Nerven gehen, kennt wohl jeder. Doch gerade angesichts der Corona-Krise, ist deren Zurechtweisung in einigen Situationen besonders wichtig. Wie also schafft Du das, ohne dabei die Stimmung zu vergiften?


Überall, wo Menschen zusammenarbeiten, kommt es unweigerlich zu Konflikten. Kleine Meinungsverschiedenheiten lassen sich meist schnell auflösen und können sogar gut sein, um das Team wachsen zu lassen. Doch größere Unstimmigkeiten oder unterschwellige Konflikte vergiften die Arbeitsatmosphäre. Sie gilt es daher zu verhindern oder zumindest frühzeitig zu erkennen, um sich ihnen zu stellen. Wann immer Dir ein Kollege oder auch der Chef also gehörig auf die Nerven gehen, solltest Du prüfen, ob es sich um einen solchen Konflikt handelt – oder, ob Du vielleicht nur einen schlechten Tag hast und überreagierst. Es gilt daher, Dir erst einmal an die eigene Nase zu fassen. Denn zum Streiten gehören immer zwei, wie man so schön sagt.

Auf unterschwellige Konflikte achten

Für Dich bedeutet dieses Sprichwort: wenn Du schweigst, wird aus einem unverschämten Kommentar oder kleinen Fehlverhalten Deines Gegenübers nicht direkt ein handfester Streit. Denn nicht alles, was Dir unangenehm auffällt, ist es auch wert angesprochen zu werden. Achte stattdessen darauf, ob das Fehlverhalten erneut auftritt und sich ein Muster erkennen lässt. Es kann dann beispielsweise in Form von „sticheligen“ Kommentaren auf einen unterschwelligen Konflikt hindeuten, welchen es zu lösen gilt. Ansonsten könnte er durchaus zu einem größeren Problem heranwachsen. Kurz gesagt: entwickle ein Gespür dafür, wann Du etwas gegenüber Deinen Kollegen oder dem Chef ansprechen solltest – und wann (noch) nicht.

Fehlverhalten in „Corona-Zeiten“

Dass dieses Thema gerade jetzt so aktuell ist, liegt an den neuen Verhaltensrichtlinien, welche aufgrund der derzeitigen Corona-Krise gelten. Immer mehr Unternehmen kehren nun nämlich zum „normalen“ Arbeitsalltag zurück, sprich die Arbeitnehmer arbeiten wieder vermehrt persönlich zusammen und nicht nur von Homeoffice zu Homeoffice oder über andere digitale Wege. Allerdings bedeutet das vorerst, gewisse Regelungen wie einen Mindestabstand einzuhalten. Und genau an dieser Stelle entstehen viele Konflikte, denn zahlreiche Personen halten diese nicht ein – sei es bewusst oder unbewusst. Für Dich ist das nicht nur nervig, sondern unter Umständen eine echte Gefahr für Deine Gesundheit. Nervige Kollegen werden also in den aktuellen „Corona-Zeiten“ schnell noch anstrengender oder es entstehen plötzlich Konflikte mit Personen, zu denen Deine Beziehung bislang eigentlich immer harmonisch war.

Ist Schweigen wirklich Gold?

Um bei den bekannten Sprichwörtern zu bleiben, sagt man: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold! Wie Du nun bereits weißt, gilt diese Devise tatsächlich in vielen Fällen, wenn es um nervige Kollegen geht. Doch da es jetzt in einigen Situationen um Deine Gesundheit geht, lässt sich das nicht mehr grundsätzlich behaupten. Zudem kann es, wie bereits erwähnt, auch bei anderen Konflikten gute Gründe geben, um diese offen anzusprechen. Dennoch möchtest Du gewiss nicht zur „Corona-Polizei“ im Unternehmen werden und ständig Deine Kollegen oder den Chef auf ihr Fehlverhalten hinweisen. Denn dadurch bist Du selbst schnell der nervige Kollege beziehungsweise die nervige Kollegin. Was also kannst Du tun?

Tipps für das „richtige“ Zurechtweisen

Für viele Menschen lautet die Lösung in der aktuellen Situation: Humor. Sie lassen sich also kreative und lustige Arten einfallen, um ihre Kollegen auf die Einhaltung der „Corona-Regeln“ hinzuweisen. So wirkt die Zurechtweisung weniger als erhobener Zeigefinger und mehr als lustiger Reminder an die neuen Richtlinien. Humor ist zudem bei vielen anderen Konflikten im Job eine optimale Lösung, um beispielsweise unterschwellige Sticheleien anzusprechen, ohne sie eskalieren zu lassen. Allerdings brauchst Du dafür ein gewisses Fingerspitzengefühl, um die Situation nicht zu sehr ins Lächerliche zu ziehen und den Clown zu mimen, dennoch aber Deine Botschaft deutlich zu vermitteln. Klingt kompliziert? Niemand hat schließlich behauptet, dass Zwischenmenschliches einfach sei, auch nicht im Job. Klappt es hingegen mit dem Humor nicht oder diese Herangehensweise passt schlichtweg nicht zu Dir, kannst Du es außerdem mit folgenden Strategien versuchen:

  • Bleib cool und vereinbare einen Termin zu einem Vieraugengespräch mit der betreffenden Person. Bestenfalls könnt Ihr hierbei in sachlichem Ton sowie nachhaltig das Problem ergründen und aus dem Weg räumen.
  • Lass Dich nicht provozieren und bleib Dir stattdessen selbst treu. Handele, wie Du es für richtig hältst und geh mit gutem Beispiel voran. Bestenfalls werden Dir dann auch die schwierigen Kollegen folgen.
  • Gib klare Anweisungen, wenn der Kollege oder Chef Deine Grenzen überschreitet. Bleib dabei professionell, aber selbstbewusst und bestimmt. „Rutschen wir an dieser Stelle nicht auf eine persönliche Ebene ab“ oder „Lasst uns alle einen Schritt zurückgehen, um wieder den Abstand zu wahren“ sind dabei nur zwei von vielen möglichen Beispielen.
  • Sprich in „Ich-Botschaften“, wenn Du ein Problem ansprechen beziehungsweise aus dem Weg räumen möchtest.
  • Ein echtes No-Go sind Lästereien hinter dem Rücken der betreffenden Person. Frage Dich stattdessen, ob Kritik notwendig ist und wenn ja, so übe diese persönlich sowie konstruktiv.

In einigen Fällen ist es auch sinnvoll, den Chef mit dem Problem zu konsultieren. Schließlich ist er die Führungsperson und daher auch Mediator für gewisse Konflikte. Ist ein Kollege also faul, cholerisch, anbiedernd oder verhält sich auf andere Art und Weise inkorrekt – auch, wenn es um die Auflagen in der Corona-Krise geht – kann das ein Fall für den Vorgesetzten sein. Das bedeutet nicht, dass Du eine „Petze“ bist, doch solltest Du natürlich auch nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Chef gehen. Auch hier ist es also wichtig, ein Fingerspitzengefühl zu entwickeln. Und manchmal ist es einfach Distanz, die hilft. Das gilt nicht nur wortwörtlich wegen der Abstandsregelungen, sondern ebenso für eine geistige Distanz im Sinne: zum einen Ohr hinein und zum anderen Ohr wieder hinaus!

Veröffentlicht
05.05.2020