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Analytisches Denken, Kreativität und komplexe Problemlösung: In einer Studie zum Thema „Future of Jobs“ hat das Weltwirtschaftsforum die zehn Top-Skills veröffentlicht, mit denen Sie auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft bestehen.
Wie und wo werden wir in den kommenden Jahren arbeiten? Niemals in der Vergangenheit war mit dieser Frage eine größere Unsicherheit verbunden. Denn unsere Arbeitswelt unterliegt einem immer schnelleren Wandel. 133 Millionen Arbeitsplätze sollen in den kommenden vier Jahren entstehen, 75 Millionen alte werden abgeschafft. Das jedenfalls prognostiziert das Weltwirtschaftsforum (WEF). In seiner jüngsten Studie hat das WEF Personalchefs und Führungskräfte aus mehr als 300 Unternehmen, 12 Branchen und 20 Industrie- und Schwellenländern gefragt, auf welche Top-Skills sie zukünftig bei ihren Mitarbeitern setzen. Und so lauteten die Antworten: 1. Analytisches Denken und Innovation Wenn Maschinen einen großen Teil unserer Routineaufgaben übernehmen, dann werden vor allem solche Fähigkeiten von großem Wert sein, die unser ureigenes menschliches Denken erfordern. So zum Beispiel unsere Gabe, Probleme zu erkennen, in ihre Einzelteile zu zerlegen sowie ungewöhnliche und zugleich sinnvolle Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Weil dafür unsere individuellen Erfahrungen ausschlaggebend sind, braucht es zukünftig weit mehr, als Fachwissen in einem speziellen Bereich: Nämlich die Bereitschaft, über den Tellerrand zu blicken und „out of the box“ zu denken. 2. Aktive Lern- und Lernstrategien Neugier, Lernwille und die Bereitschaft, sich laufend neue Erfahrungsfelder zu erschließen, gewinnen in Zukunft ebenfalls noch stärker an Bedeutung. Lebenslanges Lernen wird geradezu unvermeidbar. Die Studie prognostiziert, dass Mitarbeiter bis zum Jahr 2022 durchschnittlich 101 Tage in Umschulungen und Weiterbildungen investieren. 3. Kreativität, Originalität und Initiative Im Jahr 2015 nahm Kreativität in der Liste der Top-Skills noch den zehnten Platz ein. Inzwischen zählt sie unter den befragten Arbeitgebern zu den drei wichtigsten Kompetenzen, die Arbeitnehmer mitbringen sollten. Der Grund dafür liegt auf der Hand: In Zeiten, in denen immer neue Technologien auf den Markt streben, braucht es kreative Menschen, die diese entwickeln und auf neue Produkte und Dienstleistungen anwenden können. 4. Technologiedesign und Programmierung Auch die Nachfrage nach Technologiekompetenz steigt in den kommenden Jahren weiter rasant. Allen voran Design und Programmierung werden den befragten Arbeitgebern zufolge in diesem Bereich gefragt sein. 5. Kritisches Denken und Analyse Wenn in immer mehr Bereichen des täglichen Arbeitslebens Automaten eingesetzt werden, bekommen menschliche Logik und Argumentation einen neuen Stellenwert. Die Anforderung an Mitarbeiter, die Nutzung der neuen Technologien kritisch zu beurteilen und den Unternehmen beim Maschineneinsatz unterstützend zur Seite zu stehen, steigt. 6. Komplexe Problemlösung Die neuen Technologien werden das Arbeitsleben an vielen Stellen erleichtern. Für ihre Entwicklung aber braucht es Menschen, die im hohen Maße in der Lage sind, „im Kopf“ zu experimentieren, die komplexe Arbeit der Technologien zu verstehen und deren Arbeitsergebnisse analysieren und interpretieren können. 7. Führung und sozialer Einfluss Führungskräfte werden künftig noch stärker gefordert sein, ihre Mitarbeiter für den digitalen Wandel zu motivieren und Talente und Fähigkeiten vor dem Hintergrund der neuen Technologien gezielt zu entwickeln. 8. Emotionale Intelligenz Auch die Bedeutung emotionaler Intelligenz steigt, denn sie ist ein wichtiger Aspekt, der die menschlichen Mitarbeiter von Automaten abgrenzt. Arbeitgeber werden deshalb zukünftig noch stärkeren Wert darauf legen, Arbeitskräfte einzustellen, die empathisch, sozial und teamfähig agieren und sich der Reaktionen anderer sowie ihrer eigenen Auswirkungen auf andere bewusst sind. 9. Vernunft, Problemlösung und Ideenfindung Probleme entdecken, angehen und zu lösen stehen ebenso wie der Wille, Dinge zu verändern in Sachen Top-Skills ganz oben auf der Wunschliste der Personalchefs. Sätze wie „Das geht nicht“ oder „Das haben wir schon immer so gemacht“ haben endgültig ausgedient. Der Mut zum Querdenken gewinnt über hochspezialisiertem Fachwissen. 10. Systemanalyse und -bewertung Fachkräfte, die sich mit potenziellen Software-Entwicklungen beschäftigen und deren Auswirkungen analysieren können, werden ebenfalls unverzichtbar sein. Es zeigt sich also: Wer in seiner Weiterbildung auf technische und weiche Kompetenzen setzt, legt bereits eine wichtige Grundlage für seinen beruflichen Erfolg. Übrigens beschreibt der Bericht des WEF nicht nur, welche Fähigkeiten für uns in Zukunft besonders wichtig werden, sondern auch jene, die an Bedeutung verlieren. Allen voran: Manuelle Fingerfertigkeiten, Finanz- und Personalmanagement, Zeitmanagement und sogar Lesen, Schreiben, Mathe sowie das aktive Zuhören. Text: Birte Schmidt
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Veröffentlicht
09.11.2018