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Fast alle Angestellten wünschen sich mehr Freizeit. Aber steigert dies wirklich die Zufriedenheit? Eine Studie ist dieser Frage nachgegangen – mit überraschendem Ergebnis.
Die meisten Menschen wünschen sich, mehr freie Zeit zur Verfügung zu haben. Sie ist wichtig, um abschalten zu können und sich persönlich weiterzuentwickeln.
In einer aktuellen Studie, in der rund 35.000 Menschen befragt wurden, beschäftigten sich Forscher mit der Frage, ob mehr Freizeit auch zu einem besseren Wohlbefinden beiträgt. Das Ergebnis überrascht.
Dass zu wenig freie Zeit auf des Gemüt schlägt, ist selbsterklärend. Doch verblüffender ist die Feststellung, dass sich laut den Forschern zu viel Freizeit nahezu gleichwertig negativ auf die Angestellten auswirkt.
Der Grund hierfür ist laut der Studie, dass zu viel Freizeit das Gefühl von geringer Produktivität auslöst. In Zahlen bedeutet dies: Ab einer freien Zeit von zwei Stunden gibt es keinen weiteren positiven Einfluss auf das Wohlbefinden. Über fünf Stunden wirken sich sogar kontraproduktiv aus.
Die Antwort dieser Frage hängt stark von der Freizeitgestaltung ab. Das Gefühl der Unproduktivität bei zu viel freier Zeit entsteht vor allem durch sinnlose Beschäftigungen. Daher spielt die Art und Weise, wie Menschen ihre Freizeit mit Leben füllen, eine große Rolle für die Zufriedenheit.
Aus einer aktuellen Umfrage der „Stiftung für Zukunftsfragen“ geht hervor, dass das Internet von den Deutschen als häufigster Zeitvertreib genutzt wird. Rund 97 Prozent der Teilnehmer gaben an, das Internet mindestens einmal pro Woche als Freizeitgestaltung zu nutzen. Starke Zuwächse verzeichnet der „Freizeit-Monitor“ bei Aktivitäten wie Serien oder Filme streamen, Zeit am Computer verbringen, Videospiele spielen, Onlineshoppen oder auch einem Hobby im Haus nachgehen.
Erst an hinterer Stelle wurde aufgeführt, dass man seinen eigenen Gedanken nachgeht oder soziale Kontakte wie das Treffen mit Freunden oder Partnern pflegt.
In Los Angeles wurde die Frage nach der optimalen Freizeit bereits 2018 aufgegriffen. Hier kamen Forscher zu einer ähnlichen Erkenntnis. Ein Freizeitpensum bei arbeitenden Menschen von zweieinhalb Stunden und bei nichtarbeitenden Personen von vier Stunden und 45 Minuten haben sich als optimal erweisen.
Veröffentlicht
30.09.2021