So lange bleiben viele Stellen in Deutschland unbesetzt

Viele vakante Jobs, vor allem in sogenannten "Engpassberufen", bleiben in Deutschland lange unbesetzt. Manche Firmen müssen mehrere Monate auf geeignete Fachkräfte warten. Firmen mit Fachkräftebedarf müssen immer länger nach geeigneten Mitarbeitern suchen. "Die durchschnittliche Vakanzzeit ist über alle Berufe im Vergleich zum Vorjahr um zehn auf 95 Tage gestiegen", fasst die sogenannte "Engpassanalyse" der Bundesagentur für Arbeit (BA) die Situation für das Jahr 2016 zusammen. Die Vakanzzeit misst die Dauer von dem Zeitpunkt, zu dem eine gewünschte Stellenbesetzung erfolgen sollte, bis zur tatsächlichen Abmeldung einer Stelle bei der Arbeitsvermittlung. Einen "flächendeckenden Fachkräftemangel" sieht die Bundesagentur zwar nach wie vor nicht. "In manchen Berufen oder Regionen zeigen sich aber sicher teilweise deutliche Engpässe", räumt BA-Vorstand Detlef Scheele ein. Grundsätzlich könne man sagen, dass die Besetzung gemeldeter Stellen generell länger dauere und dass sich das Arbeitskräfteangebot aus der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren verringert habe.

Vor allem Ingenieurs- und Technikerstellen sind oft unbesetzt

Auf der Liste der Fachkräfte, bei denen Mangel herrscht, stehen neben verschiedenen Ingenieurs- und Techniker-Gruppen sowie Pflegeberufen neuerdings auch Pharmazeuten, IT-Anwendungsberater, Physiotherapeuten, Friseurmeister und Fahrlehrer. Erhöht hat sich zudem die Zahl der Tage, die Klempnerei-, Sanitär-, Heizungs- und Klimabetriebe auf neue Kollegen warten. Sie liegt bei durchschnittlich 150 Tagen. Am längsten bleiben der BA-Analyse zufolge Stellen in der Altenpflege frei: 153 Tage lang sind Jobs in Krankenhäusern, Heimen und Senioreneinrichtungen hierzulande in der Regel vakant. Die Statistik unseres Kooperationspartners Statista.de zeigt die durchschnittliche Vakanzzeit von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen ausgewählter Engpassberufe in Deutschland im Jahr 2016*.

Hinweise und Anmerkungen: * Abgebildet wird der gleitende Jahresdurchschnitt von Mai 2015 bis April 2016. ** Akademische technische Berufe (Experten) *** Nichtakademische technische Berufe *** Gesundheits- und Pflegeberufe

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