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Bei vielen Selbstständigen werden in den heißen Monaten die Aufträge weniger oder bleiben sogar ganz aus – bedingt durch die Urlaubszeit in Unternehmen. Mit folgenden Tipps kannst Du gegensteuern.
Sommerzeit ist für viele Menschen Urlaubszeit. Vor allem im August, wenn quasi ganz Mitteleuropa Sommerferien hat, arbeiten nur wenige Menschen. Und wer keine Kinder hat, macht irgendwann zwischen Juni und September eine Auszeit. Für Dich in der Selbstständigkeit bedeutet das, dass in den Sommermonaten mit großer Wahrscheinlichkeit Deine Kunden sowie Ansprechpartner zeitweise nicht erreichbar sein werden. Schnell entsteht dadurch ein Sommerloch, sprich Du hast nichts oder weniger zu tun als normalerweise – und das, obwohl Du eigentlich ausreichend Kunden sowie Aufträge hättest.
Wenn Du selbstständig bist, ist der Sommerurlaub hingegen weniger selbstverständlich, schließlich kostet Dich jede arbeitsfreie Zeit doppeltes Geld, und zwar für die laufenden Ausgaben, aber auch durch den Einkommensausfall. Somit kann es gut sein, dass Du selbst den Sommer nicht für eine Auszeit nutzen kannst oder willst. Doch plötzlich bleiben die Antworten auf Deine E-Mails aus oder die Projekte geraten ins Stocken und somit steckst Du im Sommerloch – Du möchtest weiterarbeiten, aber Du kannst nicht.
Dieses Szenario mag in einigen Branchen mehr und in anderen weniger ausgeprägt sein. Doch unterm Strich ist das Sommerloch für viele Selbstständige real. Über die Jahre wirst Du individuelle Erfahrungen sammeln, in welchen Monaten Du mehr und in welchen Du weniger zu tun hast; und Du wirst merken, wie sich diese Zyklen Jahr für Jahr wiederholen. So bricht häufig vor und nach dem Sommerloch Stress aus, um Verpasstes nachzuholen oder vorab noch einige Projekte fertigzustellen. Aber auch im Winter lässt sich ein ähnliches Phänomen beobachten, wenn es vor Weihnachten stressig, doch über die Feiertage plötzlich ruhig wird. Wichtig ist daher, dass Du diese Phasen kennst und somit Deine Planung entsprechend anpassen kannst. Das gilt finanziell, um das Sommerloch überbrücken zu können, falls Deine Einnahmen in diesen Monaten deutlich geringer sein sollten als gewohnt. Aber das gilt auch organisatorisch. Denn wenn Du frühzeitig und „richtig“ an die Sache herangehst, kannst Du das Sommerloch mit großer Wahrscheinlichkeit verhindern – oder zumindest abmildern und sinnvoll nutzen.
Mögliche Strategien, um ein Sommerloch als Selbstständiger zu verhindern, sind natürlich auch stets vom individuellen Fall abhängig. Sie können aber wie folgt aussehen:
Schlussendlich musst Du Dir also überlegen, ob Du in Deinem individuellen Fall ein Sommerloch zu befürchten hast und wenn ja, wie Du dieses unter Umständen von Vornherein vermeiden kannst.
Es gibt aber auch die Option, das Sommerloch bewusst entstehen zu lassen, um es anderweitig zu nutzen. Schließlich bedeutet die Selbstständigkeit, neben der eigentlichen Kernarbeit viele weitere Aufgaben erledigen zu müssen – und dafür bleibt im Arbeitsalltag oft wenig Zeit. Das Sommerloch kann somit eine hervorragende Möglichkeit sein, um beispielsweise
Sinnvoll kann daher ebenso sein, das Sommerloch zu begrüßen und die gewonnene Zeit anderweitig zu nutzen. Das sorgt für Abwechslung und weniger Stress im Arbeitsalltag, weil Du alle Nebentätigkeiten, Weiterbildungen & Co nicht während der Spitzenzeiten erledigen musst, sondern ganz entspannt in den Sommermonaten angehen kannst. Allerdings ist das nur möglich, wenn Du – mit den genannten Tipps – das Sommerloch finanziell eingeplant hast und überbrücken kannst. Ist dies der Fall, so kannst Du es auch einfach nutzen, um selbst ein bisschen Urlaub zu machen. Dieser kommt bei vielen Selbstständigen schließlich zu kurz, ist aber für Deine Gesundheit unverzichtbar. Das Sommerloch kann somit auch eine Chance sein, wenn Du eben mit den genannten Tipps „richtig“ an die Sache herangehst.
Veröffentlicht
06.08.2020