Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Automatisierung © Yuichiro Chino / Getty

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Schock-Studie für deutschen Arbeitsmarkt: Kollege Computer übernimmt – elf Millionen Arbeitsplätze in Gefahr

Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus? Die Digitalisierung und der technische Fortschritt schreiten mit großen Schritten voran. Eine neue Studie zeigt nun: Jeder dritte Job in Deutschland ist hoch gefährdet, von Computern übernommen zu werden. Tendenz: steigend!


Die Zahl ist imposant und gleichzeitig beängstigend: Über elf Millionen Arbeitsplätze drohen in Zukunft wegzufallen, wie eine Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) herausgefunden hat. 

Die Möglichkeiten der Automatisierung menschlicher Arbeit seien größer geworden. Auch komplexere Tätigkeiten könnten zunehmend von Automaten und Computern übernommen werden, heißt es in der IAB-Untersuchung. 

Bei 11,3 Millionen Arbeitnehmern sehen die Forscher ein hohes Potenzial der Substituierbarkeit, was nichts anderes bedeutet, dass die im jeweiligen Beruf zu erledigenden Tätigkeiten zu 70 bis 100 prozent von Robotern oder Computern übernommen werden könnten.

Welche Berufsfelder sind betroffen?

Der höchste Automatisierungsgrad sei der Untersuchung zur Folge mit 84 Prozent in den Fertigungsberufen zu erzielen. Dicht gefolgt von unternehmensbezogenen Dienstleistungen (63 Prozent) und Handelsberufen (60 Prozent). In den sozialen Berufen und bei kulturellen Dienstleistungen sei das Potenzial mit 13 Prozent dagegen eher gering. 

"Je höher das Anforderungsniveau im Beruf ist, desto geringer ist der Anteil an automatisierbaren Tätigkeiten", sagt Britta Matthes vom IAB. Sie leitet beim die Forschungsgruppe Berufe in der Transformation.

Ob das vorhandene Automatisierungspotenzial auch ausgeschöpft werde, sei nicht gesagt. Wenn menschliche Arbeit etwa günstiger oder qualitativ besser sei als die des Roboters, dann werde auch nicht automatisiert.

Automatisierung gefährdet Jobs – schafft aber auch neue

Dabei sind mehrere Faktoren letztendlich ausschlaggebend, ob Menschen in ihrem Berufsfeld ersetzt werden. Fragen, wie beispielsweise, ob der menschliche Einsatz nicht doch wirtschaftlicher ist als der einer teuren Maschine oder ob ethische Erwägungen in bestimmten Feldern dem Einsatz von Computern oder Algorithmen entgegenstehen, müssten hierbei zunächst geklärt werden.

Und einen Hoffnungsschimmer für den Arbeitsmarkt gibt es auch: Durch die Digitalisierung und neuen Technologien entsehen auch neue Jobs.

Die Forscher fanden heraus, dass zwischen 2016 und 2019 über 200 neue Tätigkeiten in die aktuell 8000 Tätigkeiten umfassende Listen aufgenommen wurden, mit der die Forscher die Berufe klassifizieren. Hierbei seien sogar 30 gänzlich neue Berufe entstanden, darunter beispielsweise UX-Designer oder E-Commerce-Kauffleute.  

Veröffentlicht
14.07.2021