Abstrakte Pop-Art-Muster der amerikanischen Dollar-Banknote Rechnungen auf dem gelben Hintergrund © Mensent Photography / Getty Images

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Praktikum finanzieren: Was, wenn das Gehalt nicht reicht

Es gibt viele gute Gründe für ein Praktikum – das Gehalt gehört nicht hinzu. Denn viele Praktika sind schlecht oder überhaupt nicht bezahlt. Zum Glück gibt es andere Möglichkeiten zur Finanzierung, sodass Du Dir die Vorteile von Praktika nicht entgehen lassen musst.


Du sammelst Berufserfahrung, Du knüpfst wertvolle Kontakte, Du kannst Dich beruflich orientieren oder es ist notwendig für Deinen Studienabschluss: Es kann viele gute Gründe geben, um ein Praktikum zu absolvieren. Doch ein Recht auf ein Praktikumsgehalt hast Du nur in Sonderfällen und selbst wenn, so reicht dieses oftmals nicht aus, um Deinen Lebensunterhalt zu decken. Doch vor allem, wenn Du ein Praktikum in Vollzeit absolvierst, kann es schwierig sein, nebenbei durch weitere Jobs ausreichend Geld für Miete, Auto, Lebensmittel & Co zu verdienen. Hier daher einige Ideen, wie Du ein Praktikum anderweitig finanzieren kannst:

BAföG,

das Du zwar nicht für ein Praktikum selbst beantragen kannst, aber beispielsweise im Rahmen eines Studiums oder einer Ausbildung. Die BAföG-Zahlungen erhältst Du dann auch während eines Praktikums weiterhin, sofern Du gewisse Einkommensgrenzen nicht überschreitest. Übrigens: Alternativ zum BAföG steht Dir während einer Ausbildung vielleicht eine BAB-Förderung zu. Beide Optionen zu prüfen, lohnt sich daher in jedem Fall.

Bildungskredit,

der von der KfW unter bestimmten Bedingungen vergeben wird. Er steht ebenfalls Schülern, Azubis und Studierenden zur Verfügung und er kann Dir helfen, in einer solchen Lebenssituation ein (Pflicht-) Praktikum zu absolvieren.

Bundesagentur für Arbeit,

die Dir gegebenenfalls finanziell unter die Arme greift, falls Du ein Studium abgeschlossen hast, aber nicht direkt eine Festanstellung findest. Dadurch qualifizierst Du Dich gegebenenfalls für staatliche Hilfen wie Hartz IV oder eine spezielle Unterstützung für unbezahlte Praktika mit einer Dauer von bis zu zwei Wochen. Ziel ist, dass Du in dieser Zeit Maßnahmen ergreifst, die Dich weiter qualifizieren und Deine Chancen auf eine Festanstellung erhöhen.

Kindergeld,

das Du bis zu einem Alter von 25 Jahren beziehen kannst, wenn Du noch keinen berufsqualifizierenden Abschluss hast – was häufig auch während eines Praktikums gilt. Dieses Kindergeld alleine reicht zwar nicht für den Lebensunterhalt aus, kann aber dabei helfen, ein freiwilliges oder Pflichtpraktikum zu absolvieren. Hierbei gilt es eine Vereinbarung mit Deinen Eltern zu finden, ob sie Dir das Kindergeld auszahlen oder ob Du beispielsweise während des Praktikums noch bei ihnen wohnen kannst.

(Privat-) Kredit,

denn Eltern oder andere Angehörige sind in vielen Fällen die wichtigste finanzielle Stütze während eines Praktikums. Deine Eltern sind schließlich so lange zum Unterhalt verpflichtet, bis Du einen berufsqualifizierenden Abschluss hast. Sie können Dir daher in vielen Fällen bei der Praktikumsfinanzierung helfen. Können oder wollen sie dies nicht, so ist eventuell eine Kreditaufnahme eine Überlegung wert, zum Beispiel auf offiziellen Wegen oder als Privatkredit von Bekannten.

Stipendien

in Form von Stipendienprogrammen speziell für Praktika; meistens handelt es sich dabei um Praktika im Ausland. Du kannst sie beantragen, wenn Du alle Voraussetzungen erfüllst. Welche Stipendien in Deinem Fall zur Verfügung stehen, in welcher Höhe und zu welchen Bedingungen, erfordert eine ausgiebige Recherche. Vielversprechende Anlaufstellen sind zum Beispiel der DAAD oder religiöse sowie private Stiftungen. Auch das Auslands-BAföG steht Dir unter Umständen zur Verfügung.

Wohngeld

als hilfreiche Finanzspritze, um zumindest die Mietkosten während Deiner Praktikumszeit zu decken. Reichen Deine Einnahmen im Praktikum oder durch einen Nebenjob dafür nicht aus, weil Du beispielsweise in einer sehr teuren Großstadt wohnst, so lohnt es sich, Dich bezüglich eines potenziellen Wohngeldanspruchs beraten zu lassen oder online zu informieren.

Fazit

Selbst, wenn Du im Praktikum kein oder nur wenig Geld verdienst, gibt es also gute Optionen, um Deine Einnahmen aufzustocken und dadurch Deinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Reichen diese nicht oder Du hast keinen Anspruch auf die genannten Hilfen, so kann der eingangs erwähnte Nebenjob eine gute Lösung sein. Sprich also mit Deinem Arbeitgeber, ob Du das Praktikum beispielsweise nur in Teilzeit absolvieren kannst oder ob er bereit ist, Dich anderweitig zu unterstützen, zum Beispiel durch Essensgutscheine. In den allermeisten Fällen findet sich dann eine Lösung, um Dein Wunschpraktikum zu finanzieren. Zudem sind mittlerweile immer mehr Praktika bezahlt, denn seit 2015 müssen freiwillige Praktika über drei Monate zumindest mit dem Mindestlohn vergütet werden. Gegebenenfalls lohnt es sich also, die Dauer des Praktikums zu verlängern oder einen Platz bei einem Unternehmen zu finden, das (freiwillig) ein Gehalt be

Veröffentlicht
13.06.2024

Author:in
Mirijam Merkoffer