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Phoenix Contact: 9 Fragen an Prof. Dr. Gunther Olesch

Ein Interview mit Prof. Dr. Gunther Olesch, Phoenix Contact

1. Wer sind Sie und was machen Sie bei Phoenix Contact?

Prof. Dr. Gunther Olesch, Phoenix ContactProf. Dr. Gunther Olesch, Phoenix ContactMein Name ist Gunther Olesch und ich bin als Mitglied der Geschäftsführung verantwortlich für die Bereiche Personal und Informatik. In der Geschäftsleitung von Phoenix Contact bin ich seit 2001 und bin 1989 ursprünglich als reiner Personalleiter gestartet. Es ist mir wichtig, in meiner Rolle generalistisch aufgestellt zu sein und Phoenix Contact stetig zum besten Arbeitgeber weiterzuentwickeln. Von meiner Ausbildung bin ich promovierter Wirtschaftspsychologe – zu der damaligen Zeit war dieser Studiengang in Deutschland noch nicht sehr verbreitet, sodass ich einer von zwei Absolventen gewesen bin. Nun bin ich seit fast 27 Jahren bei Phoenix Contact beschäftigt. Ursprünglich wollte ich nie in die Industrie und wurde erst über ein Praktikum in einer Bochumer Unternehmensberatung, über die ich später auch zu Thyssen gekommen bin, für wirtschaftliche Themen begeistert. Seit 2002 bin ich zudem Honorar-Professor und begeistere mich für das wissenschaftliche Arbeiten. In den vergangenen Jahren habe ich mehrere Bücher und Publikationen veröffentlicht – ich stelle gerne die Verbindung zwischen den wissenschaftlichen Erkenntnissen und unseren praktischen Erfahrungen des beruflichen Alltags her.

2. Was zeichnet Ihr Unternehmen als Arbeitgeber aus?

Wir lieben was wir tun und begeistern uns dafür. Seit 2006 werden wir regelmäßig als als Top Arbeitgeber ausgezeichnet. Unsere rund 14.500 Mitarbeiter schätzen unseren Unternehmens-Spirit, der von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt ist. Dies spiegelt sich ebenfalls in den vielen (überdurchschnittlich) positiven Bewertungen auf unserem Kununu-Profil wider, über welches viele Bewerber auf uns aufmerksam werden. Hinzukommt, dass wir Marktführer in unserer Branche sind. Wir haben 84 Jahre zum Erreichen eines Jahresumsatzes von einer Milliarde Euro benötigt – die Steigerung auf zwei Milliarden Euro folgt nur acht Jahre danach.Work-Life-Balance wird in unserem Unternehmen stark gefördert. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter in ihrer psychischen und physischen Gesundheit. Dies führt u.a. zu einer hohen Zufriedenheit unserer Mitarbeiter und sorgt seit Jahren für eine sehr geringe Fluktuation. Ich selbst bin stolz bei Phoenix Contact zu arbeiten und liebe was - und wie - wir es tun. Das Entwickeln unseres Unternehmens und das Schaffen sicherer Arbeitsplätze für unsere Mitarbeiter stehen für mich und meine Kollegen in der Geschäftsführung an erster Stelle.

3. Welche Profile sind bei Ihnen gesucht?

Wir sind ein High-Tech-Unternehmen und suchen Spezialisten auf ihrem Gebiet. Im akademischen Bereich stellen wir primär Ingenieure, Wirtschaftsingenieure und Elektrotechniker ein. Natürlich hat ein Unternehmen unserer Größe auch wirtschaftlich orientierte Positionen mit dem Schwerpunkt BWL zu besetzen. Im Bereich der Facharbeiter suchen wir beispielsweise regelmäßig nach Mechatronikern. Ganz generell legen wir viel Wert darauf, dass Kandidaten „Spirit & Begeisterung“ für unser Unternehmen und ihre Aufgabe mitbringen. Wir suchen nach Teamworkern, die mit uns auf Augenhöhe kommunizieren.

4. Wie schaut der Recruitingprozess aus und worauf müssen Bewerber gefasst sein?

In den letzten Jahren wurden wir mehrfach als Top Arbeitgeber ausgezeichnet und erhalten heute runde 1.400 Bewerbungen im Monat. Wir haben eine Besetzungsquote von 95% der vakanten Stellen – auf dem Weg zur Einstellung gibt es üblicher Weise mehrere Schritte. Der erste Schritt in der Bewerbung bei Phoenix Contact ist die Online-Bewerbung. In dieser prüfen wir die Passung zwischen dem Kandidaten und der Stelle für die sich die Person bewirbt. Passt der Bewerber besser auf eine andere Stelle, machen wir bereits in diesem Auswahlschritt einen Alternativvorschlag. Danach werden in der Regel bis zu drei persönliche Gespräche geführt. Im ersten Gespräch geht es insbesondere um ein persönliches Kennenlernen. Hier wollen wir vor allem herausfinden, ob wir und der Kandidat „die selbe Blutgruppe“ haben und die persönliche Einstellung zu unserem Unternehmen passt. Dies ist in erster Linie ein Gespräch zwischen unserem HR-Bereich, dem potentiellen Vorgesetzten und dem Kandidaten. Das zweite Gespräch geht dann primär um die fachliche Eignung. Kandidaten erhalten 7 – 14 Tage vor dem Termin eine typische Aufgabenstellung aus dem beruflichen Alltag der Position und dürfen diese persönlich vorstellen. Hier trifft der Kandidat wieder auf seinen potentiellen Vorgesetzten und einen Vertreter des HR-Bereichs. Im dritten Gespräch geht es zum einen um das Abstecken der Rahmenbedingungen und zum anderen ums Validieren der bisherigen Beobachtungen. Authentizität ist uns besonders wichtig – es hilft weder dem Kandidaten, noch dem Unternehmen, wenn jemand eine Rolle spielt.

5. Worauf achten Sie bei Bewerbern und was erwarten Sie von diesen?

Wir suchen nach Mitarbeitern, die das lieben, was Sie tun und sich emotional für Phoenix Contact begeistern lassen. Unsere Mitarbeiter sollen sich mit dem Unternehmen identifizieren. Bewerber mit einer "positiven Einstellung“ und einer Vision für ihre Zukunft passen gut zu unserem Unternehmen und unseren Mitarbeitern. Bereitet sich der Bewerber dann noch entsprechend auf das Vorstellungsgespräch vor und setzt sich im Vorwege mit dem Unternehmen und unseren Produkten auseinander, ist dies sicherlich eine gute Basis für das Gespräch. Pluspunkte sammeln Kandidaten, die Elemente von unserer Website in ihre Bewerbung oder in die Präsentation der Aufgabe aufnehmen. Kandidaten sollten die auf der Website, XING oder Kununu verfügbaren Informationen nutzen und uns von ihrer Motivation überzeugen. Unsere neuen Kollegen nehmen Einfluss auf die Zukunft unseres Unternehmens – machen Sie sich das klar und freuen Sie sich auf diese tolle Herausforderung.

6. Womit kann Sie ein Bewerber überraschen?

Es ist weniger ein Überraschen, als viel mehr ein Begeistern. Kandidaten, die sich ihrer Vision für die eigene Karriere bewusst sind und das was sie tun, aus ihrer Überzeugung und ihrem Herzen heraus tun, begeistern mich sehr.

7. Was war die skurrilste Situation, die Sie in einem Vorstellungsgespräch erlebt haben?

Hierzu kann ich Ihnen zwei Situationen beschreiben, die ich in meinem Leben nicht mehr vergessen werde: Die erste ist meine eigene Geschichte, mit der ich von Thyssen zu Phoenix Contact gewechselt bin. Über ein von mir publiziertes Buch, lernte ich den damaligen Produktionsleiter kennen, welcher sich zu einem persönlichen Kennenlernen in mein Büro bei Thyssen einlud. Zu dem Termin brachte dieser einen weiteren Mitarbeiter des Unternehmens mit, welcher mich zum Schluss des Termins fragte, ob ich nicht für Phoenix Contact arbeiten möchte. Halb im Ernst erwiderte ich, dass ich das natürlich möchte und morgen früh um 8 Uhr anfange.Am folgenden Morgen klingelte mein Telefon um 8:10 Uhr und der vermeintliche Mitarbeiter vom Vorabend fragte mich, wo ich bleibe. Als ich sagte, dass dies doch sicherlich noch durch die Geschäftsführung entschieden werden müsse, stellte sich heraus, dass dieser der Inhaber von Phoenix Contact gewesen ist und sein Angebot in der Tat ernst gemeint war – kurz darauf wurde ich zum Personalleiter von Phoenix Contact. Eine andere Erfahrung war es, als ich einen Kandidaten im Bewerbungsgespräch fragte, wo er sich in den nächsten 10 Jahren sieht und mir dieser entgegnete „auf Ihrem Stuhl!“.Nach einer ersten Irritation hat mich diese selbstbewusste Antwort erkennen lassen, dass der Kandidat eine klare Vision für seine Karriere hat und habe ihn eingestellt. Dieser Mitarbeiter arbeitet noch heute bei uns und hat heute bereits eine verantwortungsvolle Rolle bei uns.

8. Was sind Ihre Top 3 Tipps, die Sie Bewerbern mit auf den Weg geben können?

1. Begeistere dich für das, was du tust und tue es aus voller Überzeugung: Wenn wir lieben, was wir tun, werden wir darin erfolgreich sein. Dies gilt im Übrigen nicht nur für berufliche Aspekte sondern gleichermaßen im privaten Bereich. 2. Habe eine Vision für deine Karriere und verfolge diese mit Engagement: Nicht jeder Traum und jede Vision lassen sich letztendendes in die Tat umsetzen. Sie geben uns jedoch Orientierung 3. Keine Angst vor Fehlern: Traut euch zu scheitern und lernt aus euren Erfahrungen. Jeder große Visionär hat auf seinem Weg zahlreiche Fehler gemacht. Wir sollten Chancen nicht aus Angst vor Fehlern verpassen, sondern Mut haben, aus den Fehlern zu lernen.

9. Was würden Sie heute anders machen, wenn Sie sich heute bewerben würden?

Mein Numerus Clausus war recht gut und eigentlich wollte ich Arzt werden – rückblickend wäre ich aber vermutlich kein sonderlich guter Arzt geworden und fühle mich in meiner Rolle im Management von Phoenix Contact sehr wohl. Auf dem Weg dorthin habe ich viele Erfahrungen gesammelt und auch Fehler gemacht. Diese waren alle wichtig für meine persönliche Entwicklung und haben mich zu dem Menschen geformt, der ich heute bin. Ich würde nichts anders machen und die gleichen Entscheidungen jederzeit wieder treffen. Aktuelle Stellenausschreibung bei Phoenix Contact finden Sie auf der Karriereseite des Unternehmens sowie unter "Jobs" auf der XING Unternehmensseite.

Phoenix Contact: 9 Fragen an Prof. Dr. Gunther OleschZur Person: Prof. Dr. Gunther Olesch Prof. Dr. Gunther Olesch ist Mitglied der Geschäftsführung bei Phoenix Contact und verantwortet dort die Bereiche Personal und Informatik.


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Veröffentlicht
24.05.2016