Arbeitskollegen in Videokonferenz © Getty Images / pixelfit
Die Anzahl an Stellenausschreibungen für Digitalexperten wie Online-Marketer oder Cloud-Computing-Experten hat sich in den vergangenen Monaten verdoppelt. t3n erklärt die Ursachen und welche Bereiche am meisten boomen.
Die Coronakrise hat in den vergangenen Monaten einen Boom beim Onlinehandelund digitalen Diensten ausgelöst, der sich zunächst in den Bilanzen von Konzernen wie Amazon oder Apple zeigte und sich jetzt auch auf den Arbeitsmarkt auswirkt. Dem digitalen Job-Monitor des Handelsblatts zufolge hat sich die Zahl der Stellenausschreibungen für Digitalexpert:innen im abgelaufenen zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf fast 45.000 verdoppelt.
Gegenüber dem zweiten Quartal 2019 gab es demnach – bereinigt um den Coronaeffekt – immerhin einen Zuwachs von 55 Prozent. Für die Handelsblatt-Aufstellung hat die Berliner Index-Gruppe die Jobanzeigen in Zeitungen, Online-Stellenbörsen und auf Websites nach entsprechenden Berufsprofilen durchforstet. Ergebnis: Am gefragtesten waren Digitalprofis in den Bereichen Cloud-Computing, Online-Marketing, Social Media und E-Commerce.
Ein Ende des Booms in diesen Bereichen ist nicht abzusehen, auch wenn sich etwa die Zahlen im Onlinehandel abzuflachen scheinen. „Das Wachstum des E-Commerce wird in diesem und wohl auch in den nächsten ein, zwei Jahren deutlich über dem liegen, was wir vor der Coronakrise gewohnt waren“, so Kai Hudetz vom Kölner Institut für Handelsforschung gegenüber dem Handelsblatt. Dass der Arbeitsmarkt aktuell so leergefegt ist, liegt Hudetz zufolge auch daran, dass viele Firmen erst während der Krise mit dem Aufbau eines Onlinevertriebs begonnen haben.
Ähnlich gestaltet sich die Lage auch beim Cloud-Computing, das laut Umfrage der Universität Duisburg-Essen für 60 Prozent der IT-Entscheider in Deutschland zu den aktuellen Schwerpunkten bei den Investitionen zählt – weit vor Themen wie künstliche Intelligenz oder Blockchain. Der Aufholbedarf beim Cloud-Computing scheint wie beim E-Commerce derzeit so groß, dass andere Zukunftsthemen, dazu zählen auch Robotics, 3D-Druck oder Virtual Reality, derzeit zurücktreten müssen.
Veröffentlicht
17.08.2021
Author:in
Jörn Brien