Wie Künstliche Intelligenz den Berufsalltag verändert © Qi Yang / Getty Images

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Künstliche Intelligenz: Chance oder Risiko für Deine Karriere?

Die Künstliche Intelligenz, kurz KI, ist seit einigen Monaten in aller Munde. Sie gehört für viele deutsche Arbeitnehmer bereits fest zum Arbeitsalltag – Tendenz steigend.


Spätestens, seit im Jahr 2022 ChatGPT auf den Markt kam, kommt scheinbar niemand mehr an der Künstlichen Intelligenz vorbei. Das gilt zumindest im Berufsleben, wo diese oder vergleichbare KI für zahlreiche Aufgaben eingesetzt wird: Das Erstellen und Übersetzen von Texten, die interaktive Durchführung einer Recherche, das Analysieren oder Umschreiben von Texten, die Erstellung von Einkaufslisten oder die Korrektur von fehlerhaften Codes in der Programmiersprache sind nur einige von vielen Beispielen, was Künstliche Intelligenz schon jetzt kann. Die Entwicklung schreitet zudem in rasantem Tempo fort, sodass diese Funktionen stetig verbessert und erweitert werden. Immer mehr Menschen arbeiten daher im Berufsalltag schon jetzt mit Künstlicher Intelligenz, was nicht nur für ChatGPT, sondern auch für zahlreiche weitere Programme gilt – kostenfrei sowie kostenpflichtig. Und auch diese Zahl wird in Zukunft immer weiter zunehmen, daran bestehen nur wenige Zweifel. 

Vorteile durch KI im Berufsalltag

Dass die Künstliche Intelligenz für so viele Schlagzeilen sorgt und bereits auf unterschiedliche Weise genutzt wird, liegt an ihren zahlreichen Vorteilen. Sie birgt nämlich durchaus Chancen für Unternehmen im Gesamten, aber auch für Dich als Arbeitnehmer. Dank KI kannst Du manche Aufgaben vereinfachen, beschleunigen oder sogar automatisieren. Das erlaubt Dir eine produktivere Arbeit und die Konzentration auf Deine Kerntätigkeit, während einfache Nebentätigkeiten zunehmend an Künstliche Intelligenz „ausgelagert“ werden. Weitere Chancen durch die KI sind die Optimierung von Prozessen, die Minimierung von Verschwendung und der nachhaltigere Einsatz von Ressourcen. Auch lassen sich Fehler reduzieren, die auf menschliches Versagen zurückzuführen sind, und es muss nicht mit Fehlzeiten durch Krankheit, Urlaub & Co gerechnet werden.

Wenn sich der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Deinem Job (bereits) anbietet, bringt er also zahlreiche Vorteile mit sich. Er kann Deinen Arbeitsalltag angenehmer gestalten und dadurch zum Beispiel weniger Stress oder mehr Freizeit ermöglichen, indem Du Deine Überstunden reduzierst. Wie die individuellen Chancen aussehen, hängt somit stark vom Einzelfall ab. Heutzutage gibt es aber nur noch wenige Jobs, in denen KI nicht auf die eine oder andere Weise unterstützend zum Einsatz kommen kann. Diese Chancen gilt es zu erkennen und zu nutzen. Das gilt auch für die Unternehmen, denn sie sind es, die unterm Strich am meisten profitieren. Irgendwann brauchen sie vielleicht weniger Mitarbeiter, was neben den großen Kosteneinsparungen angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels noch weitere Vorteile mit sich bringt. Genau diese Einsparungen beim Personal sind es jedoch, die vielen Arbeitnehmern Sorgen bereiten, wenn das Thema KI zur Sprache kommt.

Frau auf der Suche nach einem Weg, dem Labyrinth zu entkommen © mikkelwilliam / Getty Images
Ob ein Arbeitgeber wirklich zu Dir passt, merkst Du oft erst nach einigen Wochen bis Monaten im Job. Gehalt, Arbeitsmodell & Co sollten daher nicht die einzigen Auswahlkriterien sein, wenn Du Dich im Bewerbungsprozess befindest. 

Risiken durch Künstliche Intelligenz nicht unterschätzen 

Obwohl sich der zunehmende Einzug von KI in den (Arbeits-) Alltag nach einer aufregenden neuen Ära anfühlt, darf die Euphorie nicht in Sorglosigkeit münden. Denn die hochmodernen Technologien kommen nicht ohne Gefahren, die es zu kennen und zu berücksichtigen gilt. Wie diese Risiken aussehen, hängt von der jeweiligen KI ab. Bei ChatGPT wird beispielsweise immer wieder bemängelt, dass Texte repetitiv und schlecht recherchiert sind. Manchmal werden Quellen von der Künstlichen Intelligenz schlichtweg erfunden. Aber auch eine Überlastung der Technologie sorgt immer wieder für Probleme. Hinzu kommen Sorgen rund um den Datenschutz, um Cyberkriminalität oder um einen Totalausfall, der verheerend sein könnte, wenn sich ein Unternehmen zu sehr von der KI abhängig macht.

Neben diesen Problemen, die sich bereits jetzt bei einigen Programmen zeigen, blicken einige Menschen weiter in die Zukunft – und erkennen auch dort potenzielle Gefahren durch die Künstliche Intelligenz. Sie befürchten, dass ihr eine zu große Macht zukommen könnte, schließlich handelt es sich nur um eine Maschine ohne Emotionen wie Mitgefühl. Auch könnte die Lernfähigkeit irgendwann an ihre Grenzen stoßen, wenn die KI nicht stetig mit neuen Daten gefüttert wird. So besteht beispielsweise bei Texten im Internet die Gefahr, dass sie sich eines Tages alle gleichen, ohne neue Informationen zu liefern. Schlimmstenfalls verbreiten sich sogar Fehlinformationen wie ein Lauffeuer im Netz, bis niemand mehr Wahrheit von Lüge unterscheiden kann. Solche und ähnliche Szenarien sind zum jetzigen Stand noch reine Utopie. Doch ebenso schnell wie die Künstliche Intelligenz Einzug ins Berufsleben gehalten hat, könnten auch diese zur Realität werden. Eine gewisse Vorsicht ist daher bei ihrer Nutzung stets angebracht.

Fazit

Künstliche Intelligenz kann nicht prinzipiell als gut oder schlecht bezeichnet werden. Ihre Vorteile sind unbestritten und auch Du solltest prüfen, inwiefern Du die KI sinnvoll nutzen kannst. Eine positive Herangehensweise ist daher die richtige Devise, gepaart mit dem Willen, Dich mit den neuartigen Technologien auseinanderzusetzen. Denn früher oder später werden Arbeitgeber immer mehr Experten im Umgang mit KI benötigen – und wer hierbei die Nase vorn hat, genießt hervorragende Karriereperspektiven. Nicht nur, aber vor allem, wenn Dein Job eines Tages durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden könnte, lohnt es sich also, in eine neue Richtung zu denken und die Potenziale der Technologien zu erkennen. Wenn Du nämlich rechtzeitig sowie richtig handelst und offen bist für neue Karrierewege, musst Du vor Arbeitslosigkeit aufgrund von KI nur wenig Angst haben. 

Solche Veränderungen können also durchaus positiv sein, doch Naivität ist nicht angebracht. Jeder sollte sich daher auch die Risiken bewusst machen und den sicheren Umgang mit der Künstlichen Intelligenz erlernen. Sie selbst antwortet auf diese Frage übrigens: „Die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf Karrieren können sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringen. Es hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Branche, in der Du tätig bist, Deinen Fähigkeiten und Deiner Bereitschaft zur Anpassung“. Schlussendlich hast Du also zu großen Teilen selbst in der Hand, ob die KI für Dich eher zur Chance oder zum Risiko wird. Aufhalten lässt sich die Entwicklung so oder so nicht mehr. Deshalb sollte für Dich die Frage nicht lauten, ob Du die Künstliche Intelligenz zu Deinem Vorteil nutzen kannst, sondern wie.

Veröffentlicht
21.06.2023