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Wie reagieren Menschen, deren Arbeitsplatz durch Veränderungen gefährdet oder bereits verloren gegangen ist? Eine aktuelle Studie belegt, dass viele Arbeitnehmer versuchen würden, die Kündigung als Chance zu nutzen.
Der Verlust des Arbeitsplatzes - ob durch Umverteilung im Unternehmen oder durch Kündigung - gilt allgemein immer noch als ein Schockszenario für die meisten Betroffenen. Doch stimmt das wirklich? Wie Mitarbeiter auf die Nachricht reagieren würden, dass ihre Stelle durch eine solche Maßnahme in Gefahr ist, hat das Outplacement-Beratungsunternehmen von Rundstedt ermittelt. Die aktuelle Umfrage der repräsentativen "Talents & Trends"-Reihe des Unternehmens, die Bewerbung.com vorab vorliegt, zeigt, dass viele Arbeitnehmer mittlerweile eine gelassenere Herangehensweise an eine solche Situation an den Tag legen würden. Der Großteil der insgesamt 1018 Befragten wird selbst aktiv, um eine konstruktive Lösung zu finden. Fast zwei Drittel der Deutschen (60 Prozent) suchen das Gespräch mit ihrem Vorgesetzten oder der Personalabteilung, um sich über Alternativen innerhalb des Unternehmens zu informieren. Gleichzeitig würden 57 Prozent der Befragten direkt die Suche nach einem neuen Arbeitgeber beginnen und ihre Bewerbungsunterlagen auf den neuesten Stand bringen. Ebenfalls knapp 57 Prozent begreifen eine Kündigung als Chance, sich neu zu orientieren und zu hinterfragen, ob die Tätigkeit der letzten Jahre noch die richtige ist. Nahezu jeder Fünfte begrüßt die bevorstehenden Veränderungen sogar, da er schon länger mit dem Gedanken spielt, zu kündigen.
38 Prozent der Befragten sehen die Nachricht eines eventuellen Jobverlusts als Herausforderung. In Gesprächen mit Betriebsrat, Rechtsschutzversicherung etc. würden sie ausloten, wie sie gegen einen drohenden Jobverlust vorgehen können. 22 Prozent wären hingegen eher skeptisch, ob es überhaupt zum Stellenabbau kommt und würden zunächst abwarten, was passiert. Sollte es doch ernst werden, geht rund ein Drittel (30 Prozent) davon aus, dank eines guten Netzwerks und regelmäßiger Jobangebote schnell wieder etwas Neues zu finden. Interessant: Es zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern. So sind 27 Prozent der männlichen Befragten aber nur 18 Prozent der weiblichen der Meinung, die Wntwicklung der Situation erstmal gelassen abwarten zu könnenn. Mit 35 Prozent bei den Männern aber nur 25 Prozent bei den Frauen sind Männer zudem viel überzeugter von ihrem beruflichen Netzwerk und ihren Aussichten auf eine neue Stelle. Wie ein Blick auf die Altersgruppen zeigt, hat auch das Alter Einfluss auf den Umgang mit einem bevorstehenden Jobverlust oder -wechsel. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Jüngeren (18 bis 39 Jahre) würde sich auf Kontakte in ihrem Netzwerk verlassen, über die sie regelmäßig Stellenangebote erhalten. Das wäre nur für rund 27 Prozent der 40- bis 69-Jährigen eine Option. Über die Hälfte der älteren Mitarbeiter (55 Prozent vs. 48 Prozent der Jüngeren) erwarten hingegen, vom Vorgesetzten oder der Personalabteilung über Alternativen innerhalb des Unternehmens informiert zu werden.
„Wenn personelle Umstrukturierungen anstehen, ist es für Unternehmen wichtig, die Mitarbeiter frühzeitig über ihre Möglichkeiten – intern wie extern – zu informieren. Sonst laufen sie Gefahr, dass die ganze Maßnahme scheitert. Einerseits, weil Leistungsträger das Unternehmen freiwillig verlassen, die das Unternehmen zukünftig auf Erfolgskurs bringen könnten. Andererseits, weil Mitarbeiter sich aufgrund fehlender Perspektive gegen die Veränderung sperren,“ sagt Sophia von Rundstedt, CEO von Rundstedt. „Sowohl für Unternehmen als auch für Mitarbeiter, die die Gelegenheit nutzen möchten, um sich neu zu orientieren, kann ein externer Berater hilfreich sein. Gemeinsam wird ermittelt, wo Interessen und Talente liegen und an welcher Stelle diese am besten eingesetzt werden können.“
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Veröffentlicht
21.08.2017