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Gerade am Anfang einer beruflichen Laufbahn kann ein Mentor wertvolle Vertrauensperson und geschickter Förderer sein. Wir geben Tipps für ein gelungenes Karriere-Mentoring.
Zu Beginn einer Karriere tauchen viele Fragen auf: Wie knüpfe ich Kontakte zu Entscheidungsträgern in der Branche oder zu einem speziellen Unternehmen? Wie sieht die ideale Bewerbung aus? Worauf sollte ich im Vorstellungsgespräch vorbereitet sein? Und welche Fettnäpfchen gilt es während der ersten Tage am Arbeitsplatz zu meiden? Ein guter Mentor hat die verschiedenen Schritte schon durchlaufen, beruflich Fuß gefasst und ist vielleicht sogar schon aufgestiegen. Er weiß also aus eigener Erfahrung, wie Berufseinsteiger sich fühlen und worauf es am Anfang der Karriere ankommt. Was ist ein Mentor überhaupt? Ein Mentor ist eine erfahrenere Person, die eine unerfahrenere und meist jüngere Person ("Mentee") über einen längeren Zeitraum hinweg in ihrer Entwicklung unterstützt. Mentoren kommen häufig zum Einsatz, wenn es um die Gestaltung von Übergängen wie den Berufseinstieg geht. Mentorings finden in der Regel als Eins-zu-Eins-Beziehung, teilweise aber auch in Gruppen, statt. Meist können Mentor und Mentee selbst entscheiden, wie häufig sie Kontakt haben und ob der Austausch persönlich, telefonisch oder auch per Email stattfindet. Manchmal finden Berufseinsteiger auf informellen Wegen einen Mentor, teilweise bringen Hochschulen, Unternehmen oder Branchenverbände sie aber auch über speziell darauf ausgerichtete Programme mit potentiellen Mentoren in Kontakt. Welche Hilfe können Mentoren am Anfang der Karriere leisten? Mentoren bringen nicht nur spezielle Erfahrungen und Insider-Wissen mit, sondern sie sind im Idealfall auch neutrale und gut vernetzte Ansprechpersonen. Das bedeutet, dass Mentees ihnen einerseits ihre Probleme anvertrauen können, ohne Angst vor negativen Konsequenzen. Andererseits kann es in manchen Fällen auch sinnvoll sein, sich gegenüber dem Mentor positiv darzustellen, da er aufgrund seiner guten Position als Steigbügelhalter fungieren kann. Entsprechend seiner persönlichen Interessen, seiner Position und seiner Kompetenz und je nach Bedarf des Mentees kann ein Mentor zum Beispiel:
Wenn Sie von der Unterstützung eines Mentors profitieren möchten, sollten Sie folgende fünf Tipps beherzigen:
Wer sich Unterstützung durch einen Mentor wünscht, sollte sich aktiv auf die Suche machen: Gehen Sie zunächst gedanklich Ihren Bekanntenkreis durch: Gibt es jemanden, der in Ihrer Traumbranche oder Ihrem Wunschunternehmen arbeitet? Wie können Sie Kontakt zu ihm aufnehmen? Alternativ oder ergänzend können Sie auf XING nach geeigneten Personen suchen, das Alumni-Netzwerk Ihrer Hochschule kontaktieren oder bei Stiftungen, Branchen- und Berufsverbänden nachfragen. Sie können auch gezielt nach Unternehmen suchen, die Mentoring-Programme anbieten.
Wenn Sie schon einen Mentor gefunden oder vermittelt bekommen haben, sollten Sie sich vor jedem Gespräch überlegen, worüber Sie gerne mit ihm sprechen möchten und welche Fragen Ihnen auf dem Herzen liegen. Besonders das erste Gespräch sollte gut vorbereitet sein: Was erwarten Sie von Ihrem Gegenüber? Wie häufig wollen Sie Kontakt zu ihm haben? Welche Wege der Kommunikation möchten Sie nutzen? Wie soll mit vertraulichen Informationen umgegangen werden? Einige Institutionen und Unternehmen stellen ihren Mentoring-Paaren Leitfäden zur Verfügung, die Sie zur Vorbereitung nutzen können.
Auch im weiteren Verlauf sollten die Mentees diejenigen sein, die aktiv Kontakt zu ihrem Mentor halten und bei Bedarf ein Treffen anberaumen. Denn Sie ziehen den größeren Nutzen aus dem Mentoring.
Versuchen Sie, sich für die Ansichten und Ratschläge des Mentors zu öffnen. Nutzen Sie das Mentoring als Chance, um Ihren Horizont zu erweitern und neue Dinge auszuprobieren.
Berichten Sie von Ihrem Alltag in der Bewerbungs- oder Berufseinstiegsphase, von Ihren Wünschen und Plänen. Fragen Sie Ihr Gegenüber nach seinem Lebenslauf, seinem Arbeitsalltag und seiner Positionierung im Unternehmen. Setzen Sie aber auf Professionalität und platzieren Sie private Themen nur sehr überlegt. Um den Mentor nicht zu frustrieren und Ihre eigene Zeit nicht zu vergeuden, sollten Sie in den Gesprächen konstruktiven Rat suchen, anstatt über Schwierigkeiten zu jammern. Text: Janna Degener-Storr
Service-Info: Mehr Tipps für Ihre Karriere bekommen Sie in unserer großen Artikelsammlung zu diesem Thema.
Veröffentlicht
29.06.2018