Bewerberin schüttelt Hand mit dem Gegenüber im Büro © Westend61 / Getty Images

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Psychologie in Bewerbungssituationen (II): 7 Tipps für ein erfolgreiches Jobinterview

Körpersprache, Kleiderwahl, Mimik: Im zweiten Teil unserer Serie "Psychologie in Bewerbungssituationen" geben wir sieben Tipps, wie Du ein Jobinterview zu Ihren Gunsten beeinflussen kannst.


Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Psychologie und Jobinterviews untrennbar miteinander verbunden sind. Unbewusste Vorurteile manifestieren sich binnen Sekunden. Doch das Wissen darüber kannst Du geschickt für Deine eigenen Zwecke ausnutzen. Mit Deiner Körpersprache, Deiner Kleidung und Deinem gesamten Auftreten kannst Du dafür sorgen, dass Du im Jobinterview garantiert einen guten Eindruck hinterlässt. Diese sieben Tipps helfen Dir dabei weiter:

1. Lächele und sei freundlich

  • Der erste Eindruck Deiner Person ist entscheidend und wird unbewusst bereits in den ersten Minuten des Zusammentreffens gebildet. Als sogenannter Primär-Effekt beeinflusst er den gesamten weiteren Gesprächsverlauf. Sei freundlich und beginne damit bereits im Empfangsbereich des Unternehmens. Ein Lächeln ist bekanntlich der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen und macht Dich sympathisch.

2. Lasse Deinen Körper sprechen.

  • Ein fester Händedruck bei der Begrüßung und beim Abschied wirkt positiv und selbstbewusst.
  • Achte während des Gesprächs auf Deine Haltung. Sitze gerade und Deinen Gesprächspartnern zugewandt. Sacke nicht wie ein „nasser Sack“ in Dich zusammen. Verschränke  keineswegs die Arme und stecke niemals die Hände in die Hosentaschen. Dies wirkt ablehnend und desinteressiert.
  • Weitere Tipps zur Körpersprache gibt es hier.

Arm und Hand auf rotem Hintergrund © artur carvalho / Getty Images
Bist Du bereit, Dein Vorstellungsgespräch auf das nächste Level zu bringen? 

3. Beachte die Grundregeln der Kommunikation

  • Warte, bis Ihr Gegenüber das Gespräch beginnt und lasse Dich durch das Gespräch führen. Im Jobinterview bist Du zwar schon lange kein Bittsteller mehr, dennoch ist es die Aufgabe der Personaler, Dich durch das Gespräch zu führen und nicht andersherum. Sonst wirst Du schnell als arrogant und überheblich eingestuft.
  • Lasse Deine Gesprächspartner ausreden, unterbrich sie nicht. Zeige jedoch auch, wenn Du einen Gedankengang noch zu Ende führen willst.

4. Halte Blickkontakt

  • Schaue Deinen Gesprächspartnern in die Augen. Falls es Dir unangenehm ist, Blickkontakt zu anderen Menschen zu halten, hilft folgender Trick: Fokussiere die Stelle zwischen den beiden Augenbrauen Deines Gegenübers. Es fällt überhaupt nicht auf, dass Du an den Augen vorbeischaust.
  • Nur, wenn Du die anwesenden Personen im Blick hast, wirst Du feststellen, ob diese gelangweilt sind bzw. gut oder schlecht finden, was Du sagst. Blickkontakt zeugt zudem von Interesse am Gegenüber und macht deutlich, dass Du selbstbewusst hinter dem stehst, was Du sagst.

5. Halte Deine Hände ruhig

  • Wohin nur mit den Händen? Dies ist immer wieder kompliziert, da die Hände nur schwer zu kontrollieren sind. Stütze Dich während des Gesprächs auf Deinen Händen ab, wirkt dies gelangweilt. Hände im Schoss erwecken den Eindruck, Du hättest etwas zu verstecken. Lege die Hände am besten ruhig vor Dich hin. Gestikuliere nicht zu übertrieben, sondern setze Handbewegungen gezielt ein, um wichtige Aspekte zu verdeutlichen.
  • Wenn Du dazu neigst, mit den Händen zu aktiv zu sein, kannst Du dies mit einem einfachen Trick überspielen: Halte einen Kugelschreiber in Schreibhaltung in der Hand, doch niemals auf Ihr Gegenüber gerichtet, denn dies wirkt bedrohend. Zudem zeugst Du von echtem Interesse, wenn Du Dich während des Jobinterviews Notizen machst, daher wirkt ein Kugelschreiber in der Hand nicht gekünstelt.

6. Kleider machen auch im Jobinterview Leute

  • Wie Du Dich kleidest, bestimmt, wie Du von Deiner Umwelt wahrgenommen wirst. Deine Gesprächspartner werden darauf achten, ob Deine Kleidung sauber ist und Du gepflegt aussiehst.
  • Je nach Branche und Funktion, auf die Du Dich bewirbst, kann der Dresscode variieren. Bist Du Dir bei der Kleidungswahl unsicher, wirf einen Blick auf die Unternehmenswebsite. Hier erhältst Du sicherlich einen Eindruck der gängigen Kleiderordnung.
  • Beachte bei der Kleidungswahl die unterschiedliche Wirkung von Farben. Schwarz ist ein Klassiker, mit dem Du nichts falsch machen kannst. Aber auch Blau (steht für Kompetenz, Vertrauenswürdigkeit und Selbstbewusstsein) und Grau (steht für Erfahrung und Ehrlichkeit) können Deine Wirkung positiv unterstützen. Von Rot (steht zwar für Seriosität, aber auch für Aggression), Gelb und Orange solltest Du eher die Finger lassen.
  • Geschickt ist es, wenn Du ein Accessoire (z. B. Krawatte oder Halstuch) auf die Unternehmensfarben abstimmst.
  • Lesen Sie auch weitere Tipps zur Kleiderauswahl.

Das Vorstellungsgespräch steht bevor und Sie wollen einen perfekten ersten Eindruck hinterlassen? Die richtige Kleidung ist dabei essenziell. In unserem Artikel verraten wir Ihnen, wie Sie mit einem gepflegten und zum Job passenden Outfit überzeugen, welche Styling-Pannen Sie unbedingt vermeiden sollten und geben Ihnen wertvolle Tipps für das perfekte Erscheinungsbild. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie mit Ihrer Kleidung im Vorstellungsgespräch punkten können. 

7. Ehrlichkeit währt am längsten

  • Die meisten Personaler sind sehr erfahren darin, Schauspielerei und sozial erwünschte Aussagen schnell zu erkennen. Bleibe im Jobinterview authentisch. Es bringt nichts, wenn Du Dich verstellst oder etwas darstellen willst, was Du nicht bist. Hierdurch wirkst Du gekünstelt – doch Unternehmen wollen „echte“ Persönlichkeiten.
  • Gebe zu, wenn Du nervös bist. Dies ist nur verständlich und macht Dich sympathisch.

„Ich bin kompetent. Meine Gesprächspartner sind mir sympathisch.“ Es gibt vieles, worauf Du im Bewerbungsgespräch achten solltest, um einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen. Das Wichtigste ist jedoch Ihre eigene Einstellung. Wenn Du Dir selbst vor dem Gespräch sagst, dass Du kompetent genug bist, um den Job zu erfüllen, so trägst Du dieses Gefühl auch nach außen. Wer sich vor dem Gespräch zu viele Sorgen macht, wird diese Unsicherheit auch beim Gegenüber erzeugen. Der spannendste psychologische Effekt ist die sich selbst erfüllende Prophezeiung: Wer sich selbst sagt, dass die Personaler im Jobinterview sympathisch sind, stärkt die eigene positive Erwartung an das Gespräch und wirkt dadurch ebenfalls sympathischer. Und Sympathie ist ein entscheidender Faktor bei der Jobvergabe.

Ausblick: Psychospielchen im Vorstellungsgespräch – nicht mit mir!

Es gibt immer wieder Bewerbungssituationen, in denen Du mit Psychotricks aus der Reserve gelockt werden sollst. Wie Du diese erkennst und darauf am besten reagierst, darum geht es im nächsten Teil der Artikelreihe zur Psychologie in Bewerbungssituationen. Susan Höntzsch, die Autorin unser Serie, ist Diplom-Psychologin und schreibt auch in ihrem eigenen Blog (www.karrierepfa.de) über Themen rund um Karriere und Beruf.


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Veröffentlicht
09.03.2017