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Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Arbeitgeber ihre Bewerber im Netz über Suchmaschinen checken und sich ihre Online-Präsenz anschauen. Dabei im Fokus stehen Soziale Netzwerke, die in Bild und Farbe noch mehr über den Kandidaten aussagen, als die herkömmlichen Bewerbungsunterlagen. Während einige Bewerber noch nicht genau wissen, was es damit auf sich hat und wie das Netzwerk genau funktioniert, sind andere schon längst dabei sich auf Instagram professionell zu inszenieren und vernetzen.
Nicht nur Prominente, sondern auch "gewöhnliche" Menschen – manchmal mit bis zu 10.000 Followern – sowie auch Unternehmen, Experten und Recruiter tummeln sich auf dem sozialen Netzwerk Instagram. Das kann sogar bei der Jobsuche nützlich sein: Denn wer heute ein Instagram Konto pflegt, kann sich damit auch berufllich nach vorn katapultieren. Für eine erfolgreiche Bewerbung ist es zwar nicht unbedingt notwendig Teil des Netzwerkes zu sein. Doch wer das Medium auch für die Jobsuche nutzen möchte, für den lohnt es sich, ein paar Regeln zu befolgen um sich in einem positiven Licht zu zeigen. Auf diesem, wie auch auf jedem anderen Social Media Kanal. Denn jeder Inhaber eines Instagram Profils sollte die möglichen Überschneidungen von professionellem und privatem Raum bewusst im Blick behalten, um dieses gewinnbringend für sich einzusetzen.
Zunehmend sind auch Personaler auf Instagram vertreten, die im Netzwerk nach so genannten Influencern sowie nach Nachwuchstalenten suchen. Der Fokus der App Instagram liegt durch seine zahlreichen Foto-Filter definitiv auf der Optik. Mittlerweile gehören auch kurze Videosequenzen oder die Kombination aus beidem dazu: die so genannte Instagram Story (kurz: Instastory), die Fotos und Videos zu einer Slideshow verbindet und nach 24 Stunden automatisch wieder löscht. Doch was davon ist hilfreich im Zuge einer Bewerbung?
Grundsätzlich gilt für Instagram, wie für alle Social Media Kanäle, dass man keine unseriösen oder sehr privaten Einträge ins eigene Profil integriert. Eben nur das, was man selbst gegenüber seiner Mutter auch vertreten kann. Wenn andere Nutzer Sie auf ihren Fotos verlinken, achte darauf, dass auch diese Posts zu Dir passen.
Hinweis: Diese Funktion lässt sich deaktivieren. © Unsplash / Hans VivekBeteilige Dich stattdessen lieber kompetent und fair an Diskussionen in den Kommentar-Spalten und hebe Deine positiven Eigenschaften durch eine gute Bildsprache im Netzwerk hervor. Dies kann soziales Engagement sein, oder Hobbys die sich mit Ihrer Bewerbung decken und die von einem hohen Maß an Kreativität zeugen wie beispielsweise Nähen, Kochen oder diversen DIY-Projekten.
Unumstritten sind Berufe im Kreativ-Bereich bevorteilt. Denn ein öffentlicher Instagram-Kanal ist das perfekte Online-Portfolio, zum Beispiel für Illustratoren, Fotografen, Fashion Blogger, Hobby-Model, Make-Up-Artists oder Frisöre. All diese Online-Aktivitäten etablieren Deine Eigenmarke und ein Personal Branding - also Deine individuelle Visitenkarte im Netz. Überlege Dir deshalb genau, wie Du Dich positionieren und präsentieren wollen. Je nachdem, was Du für eine Karriere anstrebst, ist es eine Überlegung Wert einen extra Instagram-Account ausschließlich für professionelle Zwecke einzurichten. Auch hier stechen diejenigen positiv heraus, die im Sinne des Personal Brandings eine persönliche Handschrift also einen eigenen Stil entwickeln, um sich optisch auszudrücken.
Tipp: Du kannst Deinen persönlichen Kanal in den Einstellungen als "Privates Konto" kennzeichnen und diesen dennoch im professionellen Account unter "Biografie" verlinken. So hast Du die volle Kontrolle über Ihre Instagram-Aktivitäten.
Warum lohnt sich so ein eigener Kanal? Unternehmen sind im Social Web auf der Suche nach Talenten. Auch über Instagram werden manchmal Jobs vergeben. Diese Methode der Stellenausschreibung von Arbeitgebern kommt besonders gut bei den jüngeren Generationen an. Sie wirkt frisch und unkonventionell im Gegensatz zur klassischen Bewerbungsmappe. In solchen Jobanzeigen werden potenzielle Bewerber durch eine konkrete Handlungsaufforderung mittels Hashtag (Stichwortfunktion) dazu motiviert, um sich mit ihren Beiträgen unter diesem Hashtag zu bewerben.
Zugegeben, dieser interaktive Weg Jobs zu vergeben, beschränkt sich noch häufig auf die Kreativ- und Kommunikationsbranche sowie die Modeszene. Andere Firmen verweisen lediglich mit Hilfe eines regulären Links unter dem Bild-Post auf die offenen Stellen ihres Unternehmens auf der Karriereseite. So machen Unternehmen auf Stellenausschreibungen aufmerksam, sehen aber das Einschicken traditioneller Bewerbungsunterlagen vor. Die eine Seite der Medaille der Jobsuche auf Instagram ist also die gezielte Suche nach Jobangeboten, indem der Bewerber seinen Wunsch-Arbeitgebern folgt, deren Posts kommentiert und so auf sich aufmerksam macht.
Dem gegenüber steht die passive Jobsuche. Dazu gehört es, sein Profil in einem professionellen und persönlichen Stil zu gestalten und zu wissen, wie die App Instagram in Hinblick auf Vernetzung funktioniert. Hier lohnt sich eine Hashtag-Analyse: Wer präsentiert sich bereits erfolgreich in Ihrer Branche und welche entsprechenden Hashtags werden eingesetzt? Sie können Ihre eigenen Themen mit den Beiträgen potenzieller Arbeitgeber durch so genannte Reposts (auch dafür gibt es eine App!) verbinden.
Auf diese Weise ist es möglich sich mit anderen Bewerbern oder Experten auszutauschen - und mit etwas Glück entstehen dadurch neue Beziehungen, die Dir bei der Jobsuche helfen. Sollte tatsächlich ein direkter Kontakt zu einem spannenden Arbeitgeber entstehen, achte darauf den darauf folgenden Schriftverkehr so pro professionell wie möglich zu halten, ohne Smileys und Tippfehler. Ob sich die Jobsuche über die Bilderbuch-App langfristig eignet und durchsetzt, wird sich in nächster Zeit zeigen. Achte verstärkt darauf, dass Dein Instagram Profil nicht im Widerspruch zu Ihren Karrierezielen steht.
Nicht zuletzt kann sich natürlich auch die Anzahl der Follower positiv auf die Jobsuche auswirken. Viele Follower zeugen von langfristigem Engagement und einem gewissen Grad an Social Media Kompetenz. Denn: Eine große Fan-Base setzt ein Wissen um die netzwerkspezifischen Funktionen voraus. Es ist Dein Wunsch, dass auch Dein Instagram-Profil zahlenmäßig durch die Decke geht?
Jetzt kommt das, was Du nicht hören willst:Jeder fängt einmal klein an. Eine beständige Aktivität im Netzwerk und etwas Durchhaltevermögen sind die Grundzutaten zum Erfolgsrezept. Aber wie bereits eingangs gesagt, es braucht nicht viele Abonnenten um Instagram für sich beruflich optimal nutzen zu können. Und manchmal reicht eine kleine Portion Glück aus, um über diesen einen Hashtag von einem passenden Recruiter gefunden oder von Ihren Followern für einen Job empfohlen zu werden.
Für welche Art von Social Networking Du Dich auch entscheidest – bitte wahre immer die Regeln guten Benehmens und achte sehr darauf, welche Inhalte D teilst. Erfahre, wie man sich im Netz richtig bewegt auf XING Coaches: Zum Internet-Knigge auf XING Coaches
Service-Info: Auch Du besitzt einen professionell erstellten Instagram-Kanal? Diesen kannst Du auch in Deinem Lebenslauf und Bewerbungsunterlagen erwähnen. Überzeuge mit guten Inhalten und klaren Strukturen. Dabei helfen Dir unsere Editoren für Anschreiben und Lebenslauf, mit denen Du in kurzer Zeit Deine persönlichen Dokumente zusammenstellen kannst.
Veröffentlicht
23.05.2017