Ein Jobsuchender erhält Hilfe eines Headhunters © Oliver Rossi / Getty Images

© Oliver Rossi / Getty Images

Headhunter kontaktieren: Wann das sinnvoll ist – und wie Du richtig vorgehst

Es gibt verschiedene Wege zum Traumjob. Einer davon ist die Kontaktaufnahme zu einem Headhunter. Wann lohnt sich diese für Jobsuchende und wie gelingt sie?


Headhunter werden oftmals von Unternehmen kontaktiert, um ihnen bei der Suche nach Fachkräften zu helfen. Sie gehen daraufhin gezielt auf passende Kandidaten zu, sprich sie nehmen selbst den Kontakt auf. Viele Menschen scheuen deshalb davor zurück, im Rahmen der Jobsuche eigenständig Headhunter zu kontaktieren und sie um Hilfe zu bitten. Doch das ist alles andere als unüblich und bringt mit der richtigen Strategie tatsächlich gute Erfolgschancen.

Wann lohnt sich die Kontaktaufnahme zum Headhunter?

Willkürlich möglichst viele Headhunter zu kontaktieren und darauf zu hoffen, dass sie gerade eine passende Vakanz haben, ist nicht die richtige Vorgehensweise. Wenn Du darauf überhaupt eine Antwort erhältst, dann im Regelfall eine enttäuschende. Dennoch gibt es Situationen, in denen Dir Headhunter tatsächlich helfen können und wollen – sozusagen als Abkürzung zum Traumjob. Die Bewerbung bei einem Headhunter ist demnach eine Überlegung wert, wenn Du

  • in einem sehr spezialisierten Markt tätig bist. Eine Positionierung als Fachkraft, am besten in einem vom Fachkräftemangel betroffenen Bereich, macht Dich also für Headhunter interessant. Sie haben dann eventuell Angebote vom verdeckten Stellenmarkt, die nicht öffentlich ausgeschrieben sind. Das bedeutet gute Jobchancen bei minimaler Konkurrenz.
  • eine Führungsposition anstrebst oder bereits innehast. Auch gute Führungskräfte sind nämlich auf dem Arbeitsmarkt begehrt und werden oft direkt rekrutiert, sprich ohne öffentliche Ausschreibung. Mit etwas Glück hat der Headhunter gerade eine passende Vakanz an der Hand oder nimmt Dich in die Kartei auf, um Dich bei zukünftigen Recruiting-Prozessen zu berücksichtigen.
  • eine vertrauliche Jobsuche durchführen willst beziehungsweise musst, weil Du Dich noch in einer festen Anstellung befindest. Ein Headhunter kann Dir dabei helfen, den Arbeitsmarkt auf passende Vakanzen zu prüfen, ohne dabei Deine Identität offenzulegen.
  • eine Karriereberatung benötigst. Viele Headhunter verfügen schließlich über langjährige Erfahrung und können gut einschätzen, welche Zukunftsperspektiven Deine Branche bietet oder welche Jobs zu Dir passen. Sie helfen Dir außerdem bei der Erstellung einer überzeugenden Bewerbung, der Vorbereitung eines Vorstellungsgesprächs oder der allgemeinen Karriereentwicklung. 

Allerdings sind nicht alle Headhunter auch beratend tätig und viele haben sich auf eine Branche oder eine Art von Recruiting spezialisiert, wie das Active Sourcing oder die Rekrutierung von Führungskräften. Deshalb ist es wichtig, Deine persönlichen Gründe für die Kontaktaufnahme zu kennen und passende Headhunter zu kontaktieren. Dann kann diese Strategie Deine Jobchancen durchaus erhöhen, denn über die Headhunter erhältst Du Zugang zu Vakanzen, die niemals öffentlich ausgeschrieben werden. Zudem profitierst Du von ihrer Erfahrung, ihrem Know-how, ihrem Netzwerk und ihren Kontakten zu attraktiven Arbeitgebern.

Frau auf der Suche nach einem Weg, dem Labyrinth zu entkommen © mikkelwilliam / Getty Images
Ob ein Arbeitgeber wirklich zu Dir passt, merkst Du oft erst nach einigen Wochen bis Monaten im Job. Gehalt, Arbeitsmodell & Co sollten daher nicht die einzigen Auswahlkriterien sein, wenn Du Dich im Bewerbungsprozess befindest. 

Headhunter richtig kontaktieren: so geht’s! 

Die Kontaktaufnahme zu einem Headhunter ist somit zwar nicht die übliche Strategie bei der Jobsuche, in einigen Fällen aber durchaus vielversprechend. Allerdings kann sie Dich nur zum Traumjob führen, wenn Du richtig vorgehst. Es kommt nicht nur darauf an, welche Headhunter Du kontaktierst, sondern auch darauf, wie Du auf sie zugehst. Hier einige Tipps: 

  • Recherchieren. Wie vorab erwähnt, bist Du als Kandidat für Vakanzen nur interessant, wenn der Headhunter in der passenden Branche sowie Hierarchiestufe tätig ist. Recherchiere daher vorab, in welchem Bereich der jeweilige Headhunter arbeitet und ob er interessante Angebote für Dich haben könnte. So ersparst Du Dir überflüssige Arbeit sowie viele Enttäuschungen und kannst mit kleinstmöglichem Aufwand Deinen Traumjob finden.
  • Persönliche Kontaktaufnahme. Ein Headhunter erhält viele Nachrichten, darunter auch irrelevante, wie Du nun bereits weißt. Somit kann es passieren, dass er diese nicht mehr im Detail sichtet, sprich Deine Nachricht landet direkt im Papierkorb. Das kannst Du durch eine persönliche Kontaktaufnahme verhindern, beispielsweise im Rahmen einer Messe, durch einen Telefonanruf oder zumindest eine persönliche formulierte E-Mail.
  • Überzeugendes Anschreiben. Falls Du Dich für die schriftliche Kontaktaufnahme entscheidest oder nach dem persönlichen Kontakt um eine schriftliche Bewerbung gebeten wirst, muss nicht nur Dein Lebenslauf überzeugen, sondern auch Dein Anschreiben. Dieses beginnt bereits mit der richtigen Ansprache – inklusive korrektem Namen des Empfängers – und bringt kurz auf den Punkt, wer Du bist und warum Du für die Kunden des Headhunters, also die Arbeitgeber, interessant bist. Vollständige, individualisierte und überzeugende Bewerbungsunterlagen sind somit auch bei der Jobsuche mittels Headhunter unverzichtbar.
  • Personal Branding. Um einen Headhunter von Dir zu überzeugen, ist ein gutes Personal Branding erforderlich. Das bedeutet, dass Du ein klares Bewerberprofil entwickeln und dieses über alle Kanäle vermitteln solltest. Auch eine Internetrecherche sollte einen guten Eindruck von Dir erwecken und einen „roten Faden“ erkennen lassen. Dadurch steigen Deine Chancen auf Jobangebote durch Headhunter mit oder ohne vorherige Kontaktaufnahme.
  • Nachfassen. Nicht jeder Headhunter antwortet auf Nachrichten von Jobsuchenden. Dennoch lohnt es sich, nach etwa zwei Wochen noch einmal Dein Glück zu versuchen. Am besten wählst Du für das Nachfassen einen anderen Kanal, falls Deine E-Mails beispielsweise im Spam-Ordner landen oder Du die falsche Telefonnummer hast. Erhältst Du daraufhin immer noch keine Rückmeldung, solltest Du akzeptieren, dass der Headhunter kein Interesse hat – und solltest Dich anderweitig nach Deinem Traumjob umsehen. 

Professionalität ist somit ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg, wenn Du Dir bei der Jobsuche Hilfe durch einen Headhunter erhoffst. Wenn Du die genannten Tipps berücksichtigst, die richtigen Headhunter kontaktierst und die erforderlichen Voraussetzungen mitbringst, kann diese Strategie durchaus die Abkürzung zum Traumjob sein und Dir Jobchancen eröffnen, die Dir auf dem öffentlichen Stellenmarkt verborgen bleiben. Allerdings arbeiten viele Headhunter ausschließlich für Unternehmen, sodass Du nicht immer eine (positive) Antwort erwarten darfst. Einen Versuch ist die Kontaktaufnahme dennoch wert und manchmal ergibt sich daraus noch Monate oder sogar Jahre später ein unerwartetes Jobangebot.

Veröffentlicht
15.06.2023