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Der erste Eindruck sei bleibend, sagt man. Doch mindestens ebenso wichtig ist im Berufsleben der letzte Eindruck. Denn wie Du ein Unternehmen verlässt, kann großen Einfluss auf Deinen Ruf haben – weit über die Unternehmensgrenzen hinaus. Hier daher einige Tipps für eine richtige Kündigung.
Eine Kündigung ist immer ein schwieriges Unterfangen. Das gilt unabhängig von den Gründen, weshalb Du das Unternehmen verlässt. Vielleicht ziehst Du für die Liebe um, vielleicht fehlt es an Karriereperspektiven bei dem Arbeitgeber oder es kam in der Vergangenheit zu Konflikten. Doch egal, weshalb Du Dich für die Kündigung entschieden hast, ist es wichtig, einen guten letzten Eindruck zu hinterlassen. Denn so hältst Du Dir die Option offen, vielleicht eines Tages zu dem Unternehmen zurückzukehren. Und selbst, wenn das für Dich unvorstellbar ist, so verhinderst Du zumindest einen Imageschaden. Ein schlechter Ruf kann sich schließlich schnell herumsprechen, sei es im Unternehmen, in der Branche oder darüber hinaus. Man sieht sich bekanntlich immer zweimal im Leben und was, wenn der Personaler irgendwann auch das Unternehmen wechselt und Dein neuer Kollege wird? Oder was, wenn Dein alter Chef mit Deinem neuen befreundet ist? Achte also auf Deine Personal Brand, indem Du „richtig“ gehst. Folgende Tipps helfen dabei:
Es ist nicht unüblich, dass Du in einem Bewerbungsgespräch nach den Gründen für Deinen Jobwechsel gefragt wirst. Allerdings wird es nicht gerne gesehen, wenn Du schlecht über frühere Arbeitgeber oder Kollegen sprichst. Bleibe daher professionell und finde positive oder zumindest neutrale Worte über das aktuelle Unternehmen.
Mit einer Kündigung zu drohen oder diese auszusprechen, bevor Du einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben hast, ist keine gute Idee. Dadurch wirkst Du unprofessionell und schlimmstenfalls endest Du arbeitslos. Auch gilt es, eine Kündigung niemals spontan auszusprechen oder anzudrohen, denn dadurch erweckst Du einen schlechten Eindruck – und auch eine mündliche Kündigung kann rechtsgültig sein. Wann und wie Du kündigst, gilt es daher sorgfältig zu planen.
Ist der richtige Zeitpunkt gekommen, so ist eine schriftliche Kündigung die bessere Wahl, um den Prozess professionell sowie rechtlich einwandfrei abzuschließen. Prinzipiell ist es ausreichend, eine Kündigung schriftlich einzureichen, beispielsweise per Post. Um einen guten Eindruck zu hinterlassen, empfiehlt es sich aber, trotzdem das persönliche Gespräch zu suchen. Darin kannst Du schonend auf Deine Kündigung vorbereiten, Deine Gründe nennen und das Dokument persönlich überreichen.
In diesem Kündigungsgespräch ist Fingerspitzengefühl gefragt. Gewiss wirst Du nach Deinen Gründen gefragt – vor allem, wenn die Kündigung aus Arbeitgebersicht unerwartet kommt. Dann gilt es, die Wahrheit zu sagen, aber sie richtig zu verpacken. Anstatt in Vorwürfe zu verfallen oder das Unternehmen in ein schlechtes Licht zu stellen, solltest Du aus der Ich-Perspektive sprechen: Ich habe gemerkt, dass ich mir eine berufliche Veränderung wünsche. Ich möchte aus privaten Gründen umziehen. So oder so ähnlich sehen wohlformulierte Gründe aus, die für Dein Gegenüber verständlich sind. Drücke zudem Deine Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit aus und zeige Dich kompromissbereit, wenn es um die verbleibenden Wochen im Unternehmen geht.
Die Formulierung einer Kündigung kann kompliziert sein und es ist wichtig, alles richtig zu machen. Unser umfassender Leitfaden bietet Dir nicht nur Muster und Vorlagen zum Download, sondern auch wertvolle Tipps und rechtliche Hinweise, die Dir in dieser entscheidenden Phase helfen können.
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Es ist normal, wenn Du nach einer Kündigung nur noch wenig Motivation hast. Doch Du musst eine Kündigungsfrist einhalten und bis zu Deinem letzten Arbeitstag gelten daher auch noch Deine arbeitsvertraglich vereinbarten Pflichten. Erledige Deine Arbeit gewissenhaft, sei engagiert und lerne Deinen Nachfolger in einer positiven Atmosphäre ein. Wer hingegen unmotiviert ist, schlechte Stimmung verbreitet oder sogar krankfeiert, riskiert einen schlechten Ruf mit all seinen vorab genannten Risiken.
Erst, nachdem der Arbeitgeber von Deiner Kündigung erfahren hat, solltest Du diese auch bei Deinen Kollegen öffentlich machen. Ansonsten drohen Gerüchte und der Chef erfährt vielleicht von Deinen Wechselplänen, bevor sie konkret sind. Dadurch verbaust Du Dir gegebenenfalls Deine Zukunft im Unternehmen, falls Du schlussendlich doch bleiben willst. Auch bei Deinen Kollegen gilt es dann, positive Worte für Deinen Jobwechsel zu finden und Dich für die gemeinsame Zeit zu bedanken. Zum guten Ton gehört es außerdem, am letzten Arbeitstag einen Ausstand zu geben. Verabschiede Dich ordentlich von allen und biete an, beispielsweise über berufliche Netzwerke wie XING oder privat in Kontakt zu bleiben. So ist Dein Jobwechsel nicht zwingend ein Abschied für immer und Du hinterlässt einen guten letzten Eindruck, der Dir alle Türen offenhält.
Veröffentlicht
02.08.2023