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Alles für die digitale Transformation: Wohlfühlangebote und attraktive Extra-Leistungen sollen vor allem Absolventen und junge Mitarbeiter an die Firmen binden.
Gratis-Smartphone, flexible Arbeitszeiten oder Wellness-Programme - eine Studie des Hightech-Verbandes Bitkom zeigt, dass inzwischen knapp zwei Drittel (72 Prozent) der Unternehmen besondere Maßnahmen ergreifen, um Mitarbeiter unter 30 Jahren zu rekrutieren oder zu halten. Besonders beliebt sind Extra-Leistungen bei der technischen Ausstattung: Mehr als jedes zweite Unternehmen (58 Prozent) gibt an, immer die neueste Gerätegeneration an Smartphones, Tablet Computern und Notebooks zur Verfügung zu stellen, um jüngere Mitarbeiter zu binden. Jedes dritte Unternehmen (33 Prozent) bietet flexible Arbeitsmodelle an, um bei der jungen Generation zu punkten. 16 Prozent versuchen, die jungen Mitarbeiter mit einer lockeren Arbeitsatmosphäre sowie Gemeinschaftssinn zu überzeugen und machen dazu ihren Beschäftigten zum Beispiel spezielle Wellness-Angebote. Auch ungewöhnlich gemütliche Arbeitsplätze (wie beim US-Startup "Tiny Owl", s.Foto) gehören zu den Extra-Leistungen, mit denen Unternehmen junge Kandidaten locken. „Gerade in der digitalen Wirtschaft sind junge Leute, die häufig über eine besonders hohe Digitalaffinität verfügen, sehr umworben und haben daher oft eine große Auswahl unter den Arbeitgebern“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Das stellt die Personaler vor große Herausforderungen. Rohleder: „Unternehmen, die die besten Nachwuchskräfte gewinnen wollen, müssen auch etwas zu bieten haben. Gerade bei der jungen Generation zählen dabei neben dem Gehalt auch weiche Faktoren.“ Jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) bemüht sich indes überhaupt nicht auf besondere Weise um Bewerber bis 30 Jahre. Dabei sind vor allem Handel (31 Prozent) und Industrie (29 Prozent) zurückhaltend. Bei Dienstleistungsunternehmen liegt der Anteil derjenigen, die keine besonderen Maßnahmen ergreifen, deutlich darunter (15 Prozent). Und auch die Unternehmensgröße spielt eine Rolle. Vor allem mittelständische Firmen mit 50 bis 499 Mitarbeitern halten sich mit der gezielten Ansprache von Jüngeren noch zurück (28 Prozent). Bei größeren Unternehmen liegt der Anteil deutlich darunter (20 Prozent).
Dabei stelle „die digitale Transformation besonders den Mittelstand vor große Herausforderungen. Von jungen, gut ausgebildeten Mitarbeitern können wichtige digitale Impulse ausgehen“, so Rohleder. „Aber auch ältere Mitarbeiter mit ihrer Erfahrung sind gerade in der digitalen Wirtschaft von besonderer Bedeutung. Um erfolgreich zu sein, sollten Unternehmen auf den richtigen Altersmix in der Belegschaft achten und in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren.“ Nach der aktuellen Bitkom-Umfrage geben zwar 91 Prozent der Unternehmen an, dass Digitalkompetenz künftig mindestens so wichtig sein wird wie soziale und fachliche Kompetenz. Zugleich bilden aber nur 36 Prozent ihrer eigenen Mitarbeiter zu Digitalthemen weiter. Rohleder: „In der digitalen Welt ist das Innovationstempo hoch, Wissen veraltet deshalb besonders schnell. Unternehmen und Mitarbeiter sind gefordert, die Weiterbildung nicht als Nice-to-have, sondern als zentralen Bestandteil des Arbeitslebens zu begreifen.“
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Veröffentlicht
27.07.2016