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Bei einer Bewerbung kommt es darauf an, die eigenen Stärken in Worte fassen, selbstbewusst Forderungen stellen und die eigenen Wünsche klar formulieren zu können. Besonders Frauen fällt das oft nicht leicht. Wir zeigen, wie Sie das lernen können.
Vielen Frauen fällt es schwer, die eigenen Stärken und Fähigkeiten positiv hervorzuheben. Doch insbesondere in Bewerbungsphasen ist genau das nötig. Schließlich gilt es, zu überzeugen und sich von der Konkurrenz abzuheben. Setzen Sie sich daher im Vorfeld einer Bewerbung intensiv mit Ihren Stärken und Fähigkeiten auseinander. Was können Sie aus Ihrer Sicht besonders gut? Was schätzen Ihre Freunde und Kollegen an Ihnen? Bei welchen Problemen fragt man Sie gerne um Rat? Formulieren Sie die Antworten auf diese Fragen möglichst schriftlich und leiten Sie daraus Ihre Stärken ab. Ein Tipp: Üben Sie es, Ihre Stärken aufzuzählen. Denn auch, wenn es sich zunächst merkwürdig anfühlt, lernen Sie auf diese Weise, selbstbewusst darüber zu sprechen, was Sie ausmacht.
„Ach, das Projekt war doch gar nicht so wichtig“, oder „das hätte doch jeder andere an meiner Stelle ebenso gut gemacht“. Erfolge tatsächlich als solche zu verbuchen, fällt nicht immer leicht. Schließlich möchten Sie nicht überheblich oder arrogant wirken. Doch eine falsche Bescheidenheit kann gerade mit Blick auf Bewerbungen dazu führen, dass Sie das Nachsehen haben. Schreiben Sie daher zunächst jede Station Ihrer bisherigen Karriere auf. Nehmen Sie sich diese Liste nach einem Tag erneut zur Hand. Versuchen Sie nun, objektiv zu sein und lesen Sie sich alles ganz genau durch. Was würde Sie beeindrucken, wenn Sie eine Stelle vergeben würden? Welche Stationen machen besonders viel her? Bitten Sie auch Freunde oder Familienmitglieder um ihre Einschätzung. Ganz wichtig ist es auch, besondere Zusatzverantwortungen aufzuführen. Haben Sie beispielsweise neben Ihrer eigentlichen Arbeit weitere Aufgaben übernommen, gehören diese unbedingt in Ihren Lebenslauf. Lassen Sie sich diese zusätzlichen Tätigkeiten außerdem von Ihrem Vorgesetzten schriftlich bestätigen. Denn in späteren Bewerbungsverfahren können Sie mit Zusatzverantwortungen häufig punkten.
Auch, wenn Ausnahmen die Regel bestätigen: Eines trifft bei Frauen besonders häufig zu. Sie bewerten Absagen als persönliche Niederlagen. Machen Sie sich darum bewusst, dass die Absage nicht immer etwas mit Ihrer Person zu tun hat. Vielleicht gab es einfach Mitbewerberinnen und Mitbewerber, die besser passten. Möglicherweise wurde die Stelle schon intern besetzt. Die Gründe für eine Absage sind vielfältig.
Um im Beruf erfolgreich zu sein, bedarf es einer guten Strategie. Menschen, die vieles einfach auf sich zukommen lassen, geben das Ruder leichtfertig aus der Hand. Setzen Sie daher auf eine wohldurchdachte Planung und stecken Sie sich Ziele. So haben Sie einerseits einen Ansporn, auf der anderen Seite fällt es Ihnen leichter, Ihre Vorstellungen gegenüber möglichen Vorgesetzten zu formulieren. Planen Sie daher immer Ihren nächsten Karriereschritt. Doch Achtung: Seien Sie nicht zu selbstkritisch, wenn dieser Ihnen nicht gleich gelingt. Probieren Sie es einfach erneut.
Bescheidenheit und Zurückhaltung gelten als Tugenden. Im Job sind diese Eigenschaften aber schnell hinderlich. Geht es beispielsweise um die Gehaltsverhandlung im Bewerbungsverfahren, ist stattdessen etwas anderes gefragt: Setzen Sie sich durch. Und auch, wenn Sie konfliktscheu sind, gilt es, nicht gleich einzuknicken, wenn der potenzielle neue Vorgesetzte eine andere Gehaltsvorstellung hat als Sie. Seien Sie darum höflich, aber bestimmt. Legen Sie ihm sachlich dar, warum Sie ein bestimmtes Einkommen verlangen und Ihnen dieses auch zusteht. Beachten Sie: Natürlich muss die von Ihnen geäußerte Gehaltsvorstellung realistisch sein. Erkundigen Sie sich daher, bevor Sie in das Gespräch gehen, welches Einkommen der Norm entspricht.
Fragen nach der Familienplanung sind rechtlich zwar nicht erlaubt, trotzdem werden sie immer wieder gestellt. In einem solchen Fall müssen Sie nicht die Wahrheit sagen. Antworten Sie auf mögliche Fragen hinsichtlich eines Kinderwunsches etwa, dass Ihnen Ihre Karriere aktuell wichtiger ist. Der Gesetzgeber räumt Ihnen ein sogenanntes „Recht zur Lüge“ ein.
Eines ist im Rahmen von Bewerbungsprozessen ganz wichtig: Bleiben Sie Sie selbst. Wer in eine Rolle schlüpft, um einen Job zu bekommen, wird höchstwahrscheinlich im weiteren Verlauf der Karriere an die eigenen Grenzen stoßen. Das gilt auch und insbesondere für das Imitieren männlicher Verhaltensweisen. Natürlich können Sie sich von männlichen Bewerbern einiges abschauen, etwa, was die selbstsichere Präsentation zu verbuchender Erfolge betrifft. Doch vergessen Sie dabei nicht, authentisch zu bleiben. Übrigens: Auch Männer können von Frauen in Sachen Bewerbung und Karriere vieles lernen. Das sollten sich Frauen viel häufiger bewusst machen. Text: Daniela Lukaßen
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Veröffentlicht
28.03.2017