Bewerbungsschreiben wichtigste Punkte

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Der Rat der Weisen: Die wichtigsten Punkte im Bewerbungsschreiben

Das Bewerbungsschreiben ist der erste Eindruck, den man als Bewerber hinterlässt. Umso erstaunlicher, dass dabei immer noch so viele Fehler gemacht werden.


"Der Rat der Weisen" von Bewerbung.com ist eine Gruppe hochkarätiger Personal- und Karriereexperten, die an dieser Stelle regelmäßig Fragen rund um die Themen Bewerbung, Gehalt und Karriere beantworten werden. In dieser Folge unserer Kolumne widmet sich Claus Peter Müller-Thurau* dieser Frage:

"Herr Müller-Thurau, was sind die 3 entscheidendsten Punkte bei einem Bewerbungsschreiben?"

"Eigentlich gibt es vier. Der erste lautet: Auf den Punkt kommen! Wenn der Personaler ein Anschreiben liest, möchte er sinngemäß drei Fragen kurz und bündig beantwortet bekommen. Erstens: "Was kannst Du?" Hier geht es um relevante Kenntnisse und Erfahrungen. Beispiel: "Vor dem Hintergrund einer Ausbildung zur Industriekauffrau und eines BWL-Studiums mit dem Schwerpunkt Logistik verfüge ich über ein fundiertes Wissen im Supply-Chain-Management." Aus! Alles andere steht im Lebenslauf. Zweitens: "Wer bist Du?". Die Formel des Scheiterns lautet "Hired by ability – fired by personality". Man könnte antworten: "Zu meinen Stärken zähle ich Zuverlässigkeit, Belastbarkeit und kommunikative Kompetenz." Natürlich kann man hier lügen, dass sich die Balken biegen. Aber man soll ja zunächst nur zeigen, dass man den Job kapiert hat. Wer sich um eine Assistentenstelle bewirbt und als erstes Teamfähigkeit benennt, hat die Aufgabe nicht verstanden. Für die "rechte Hand" vom Chef ist nämlich weit und breit kein Team zu sehen. Absage!

"Ich wollte schon immer..." ist ein No-Go im Bewerbungsschreiben

Der dritte Punkt ist die mit einem Satz zu beantwortende Frage "Was willst Du?". Hier geht es um den Klassiker, warum man sich ausgerechnet bei diesem Unternehmen und um diese Aufgabe beworben habe. Vergessen sollte man Formulierungen wie "Ich wollte schon immer ... ." Viele Bewerber führen hier Menschen, Tiere und Medien an. Da fragt sich der Personaler, wozu solche Jobaspiranten wohl sonst noch fähig seien. Die Motivation für eine bestimmte Aufgabe kann man über Praktika, Ausbildungs- und Studieninhalte oder attraktive Eigenschaften des Unternehmens belegen. So einfach ist das also mit dem Bewerbungsanschreiben, aber das Einfache ist schwierig, denn schließlich muss man alles auf eine Seite bringen. Was sagte doch neulich ein Rechtsanwalt auf meine Empfehlung, sein dreiseitiges Anschreiben zu verdichten? "Das ist aber schwer!" Dem ist nichts hinzuzufügen. 

Der Rat der Weisen: Mit 52 ist nicht alles vorbeiDer Rat der Weisen: Die wichtigsten Punkte im Bewerbungsschreiben*Der Weise: Claus Peter Müller-Thurau ist Diplom-Psychologe und als Human-Resources-Manager tätig. Nach dem Studium startete er als Personalberater bei der schwedischen Beratungsfirma Mercury Urval GmbH, danach wurde er Leiter der Personalentwicklung und Nachwuchsförderung im Axel Springer Verlag und später Geschäftsführer der Personal- und Unternehmensberatung Selecteam GmbH. Müller-Thurau ist Dozent an der FOM Hochschule für Oekonomie und Management in Hamburg und hält Vorlesungen in den Fächern HR-Organisation und HR-Personalwirtschaft. Als Autor hat er im Haufe Verlag Titel wie "Bewerbungstipps und -tricks" und "101 Fragen und Antworten im Vorstellungsgespräch" publiziert. Mehr unter www.mueller-thurau.de


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Veröffentlicht
23.02.2017