Lächelnder älterer Hipster-Mann macht Selfie © Klaus Vedfelt / Getty Images

© Klaus Vedfelt / Getty Images

Tipps für ein professionelles Bewerbungsfoto

Ein professionelles Bewerbungsfoto ist das Sahnehäubchen jeder Bewerbung. Mit einem netten Lächeln allein ist es zwar noch nicht getan, doch so streng wie Heidi Klum sind Personaler in der Bewertung nicht. Worauf es bei einem guten Bewerbungsfoto ankommt.


  • Bewerbungsfotos sind nicht mehr Pflicht, aber sie bleiben empfehlenswert damit man sich ein Bild von Dir machen kann
  • Viel Erfahrung, gute Beratung und das geschulte Auge – Vorzüge professioneller Fotografen und Selbermachen als Alternative
  • Bild und Motiv: Die Merkmale guter Bewerbungsfotos
  • Das geht gar nicht: Alte Fotos, Freizeit-Schnappschüsse und Partybilder sind Schnitzer, die Du Dir nicht erlauben solltest – bei weitem nicht die einzigen

Weißt Du gern, mit wem Du es zu tun hast? Genau so geht es den meisten Personalern. Theoretisch kannst Du das Bewerbungsfoto weglassen, wenn Du Deine Bewerbung verschickst. Laut dem Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz (AGG) dürfen Bewerber ohne Foto nicht benachteiligt werden. In der Praxis raten wir allerdings dazu: Schicke lieber eines mit. Denn ein Bewerbungsfoto gibt der Bewerbung eine menschliche Komponente. Dann hat der Personaler nicht nur Text vor sich, sondern gleich ein Bild von Dir. Du kannst ihm damit außerdem zeigen, dass Du den Dresscode kennst und Dich von Bewerbern mit schlechten Bewerbungsbildern abhebst.

Wie komme ich an gute Bewerbungsbilder?

Darauf gibt es eine einfache Antwort: Gehe zu einem professionellen Fotografen, der auf Bewerbungsfotos spezialisiert ist. Vier Kennzeichen, an denen Du einen guten Bewerbungsfotografen erkennst:

  • Berufserfahrung: Ein guter Bewerbungsfotograf hat Beweise für sein Talent. Auf Nachfrage zeigt er Dir gern andere Bewerbungsfotos als Arbeitsproben.
  • Transparenz: Er ist auch kein Geheimniskrämer, sondern sagt Dir vorab, wie viel die Bewerbungsbilder kosten und wie viel Zeit Du mitbringen solltest. Mit Outfitwechsel darf ein Shooting gern eine Stunde dauern.
  • Beratung: Ein erfahrener Fotograf ist auch Stylingberater. Er gibt Dir je nach Beruf Tipps für Outfit, Make-Up und Frisur.
  • Auswahl: Bei einem professionellen Fotografen kaufst Du nicht die Katze im Sack. Nach dem Shooting wählt er mit Dir zusammen die besten Bewerbungsbilder aus.

„Ein Foto sollte die Persönlichkeit des Bewerbers transportieren. Hilfreich ist auch, wenn das Foto nicht komplett an unserer Unternehmenskultur vorbeigeht – Anzug und Krawatte sind bei uns weniger passend.“ Vivien Schwarz, Lead Sourcing & Recruiting, Zalando SE 

Footo-Shooting Bewerbungsfoto XING Premium © PicturePeople GmbH & Co. KG / New Work SE
Das perfekte Bewerbungsfoto zu schießen, ist keine leichte Aufgabe. Als XING Premium-Mitglied kannst Du aber ganz leicht ein professionelles Foto machen lassen.  
 

Merkmale guter Bewerbungsfotos

Damit Du die Qualität des Fotografen einschätzen kannst, sollten Du wissen, worauf es bei guten Bewerbungsbildern ankommt. Die wichtigsten Punkte:

  • Kleidung. Hier gilt die gleiche Regel wie beim Vorstellungsgespräch. Das Outfit sollte zum Job passen, für den Du Dich bewirbst. Wird in dem Beruf ein Anzug getragen, solltest Du das auch auf dem Bewerbungsfoto tun. Ansonsten sind Hemd oder Bluse ausreichend.
  • Frisur. Deine Haare sollten auf dem Bewerbungsfoto weder das Gesicht verdecken, noch in irgendeiner Form ungepflegt wirken. Extreme Frisuren (z. B. ein Irokesenschnitt) werfen beim Personaler meist Fragen auf und senken die Chancen auf ein Bewerbungsgespräch.
  • Bildausschnitt. Das Bewerbungsfoto sollte neben Deinem Kopf, einen Teil der Schultern zeigen. Der Kopf darf leicht angeschnitten sein. Das wirkt allerdings nur, wenn es gut gemacht ist.
  • Schmuck und Make-up. Allzu aufdringlicher Schmuck ist auf dem Bewerbungsfoto fehl am Platz. Das gilt für übergroße Halsketten und vor allem für Piercings. Das Make-up solltest Du dezent auftragen.
  • Gesichtsausdruck. Das berühmte „gewinnende Lächeln“ ist der Wunschausdruck für Bewerbungsfotos. Aber verrenke dafür nicht die Mundwinkel. Wenn es Dir nicht von selbst auf die Lippen kommt, ist ein freundlicher – und natürlicher – Gesichtsausdruck die bessere Wahl.
  • Bildformat. Für Bewerbungsfotos gibt es keine feste Größe. Als Richtwert haben sich 6 cm Höhe und 4,5 cm Breite etabliert. Wer ein Auge für gute Fotos hat, kann auch davon abweichen. Bewerbungsfotos im Querformat sind seltener, jedoch nicht verboten. Es ist eine Möglichkeit, sich von anderen Bewerbern abzuheben, aber manche Personaler sehen lieber die klassische Form: das Hochformat. Wenn das Bewerbungsfoto auf einem Deckblatt platziert wird, sollte es etwas größer sein.
  • Farbe. Ob das Bewerbungsfoto in schwarz-weiß oder Farbe ist, ist Geschmackssache. Bei schwarz-weiß solltest Du allerdings darauf achten, dass die Farben von Hintergrund und Kleidung Kontraste erzeugen. Ein weißes Hemd vor einem hellen Hintergrund eignet sich zum Beispiel nicht.
  • Digitale Bewerbung. Wenn Du Dich per E-Mail oder Onlineformular bewirbst, füge Dein Bewerbungsfoto auf dem Lebenslauf ein und wandeln das Dokument ins PDF-Format um. So stellst Du sicher, dass beim digitalen Transport keine Formatierungen durcheinander kommen. Das geht schnell und einfach mit Hilfe unseres kostenfreien Lebenslauf-Editors.

Die größten Fotopannen

Zu viel Dekolleté, Partyoutfit oder Ganz­­körper­­aufnahme – manche Be­wer­bungs­­fotos gehen überhaupt nicht. Damit Du typische Fehler vermeiden kannst, hier die Top 10 der größten No-Gos bei Bewerbungsfotos:

  1. Kurze Ärmel: 
    Auch wenn sich die Kleidung von Job zu Job unter­scheiden darf, sollten die Arme bedeckt sein, sofern man sie auf dem Bild sieht.
  2. Tiefe Einblicke: Egal ob Mann oder Frau, das Outfit auf dem Bewerbungs­foto sollte nicht zu viel Haut zeigen. Mache im Zweifel lieber noch einen Knopf an Hemd oder Bluse zu.
  3. Blick von oben oder unten: Schaue gerade in die Kamera, sonst wirkst Du schnell herablassend oder unterwürfig.
  4. Schnappschuss: Manch zufällig entstandenes Foto gefällt einem so gut, dass man es am liebsten für die Bewerbung verwenden möchte. Bilder, die deutlich erkennen lassen, dass sie in der Freizeit entstanden sind, sind trotzdem tabu.
  5. Partybilder: Sie sind noch ungeeigneter als Schnappschüsse.
  6. Alte Bewerbungsfotos: Das Bewerbungsbild soll dem Personaler einen guten Eindruck davon geben, wie Du aussiehst – und zwar jetzt und nicht vor fünf Jahren. Als Bewerbungsfotos kommen nur aktuelle Bilder in Frage.
  7. Unscharfe Bilder: Verwackelte Bilder sind natürlich niemals eine Option.
  8. Büroklammer: Ein angeheftetes Bewerbungsfoto auf dem Lebenslauf sieht sehr billig aus. Fixiere es stattdessen mit einem Klebestift.
  9. Knallige Farben: Genau wie das Make-up sollten die Farben der Kleidung auf dem Bewerbungsfoto dezent sein. Hebe Dir die rote Lieblingsbluse und das mintgrüne Sakko für andere Anlässe auf.
  10. Ganzkörperaufnahmen: Als Bewerbungsfotos sind nur Porträtaufnahmen geeignet.

„Das Bewerbungsfoto sollte professionell sein und zum Berufsbild sowie der eigenen Persönlichkeit passen. Für das gesamte Bewerbungsverfahren gilt: Sei authentisch und verstell Dich nicht. Zu viel Make-up und Bewerbungsfotos aus dem Fotoautomaten sind nicht zu empfehlen. Bitte schicke uns keine ganzseitigen Fotos.“ Anna Eigner, HR Assistant, Drägerwerk AG & Co. KGaA

Do it yourself: Wie Du Dein Bewerbungsfoto selber machst

Professionelle Bewerbungsbilder vom Fotografen sind nicht billig. Manchmal fehlt schlichtweg das Geld dafür. Für die Bewerbung um eine Festanstellung lohnt sich die Investition. Wenn es um ein Schüler-Praktikum geht, können Talentierte aber auch selbst zum Fotoapparat greifen. Denn zum Glück ist die Technik schon so weit, dass man mit besseren Amateurkameras ein gutes Bewerbungsfoto auch selber machen kann. Da im digitalen Zeitalter die Speicherkapazität sehr groß ist, muss es auch nicht beim ersten Versuch klappen. Man kann später am Computer die besten Aufnahmen auswählen. Aber greife besser nicht selbst zur Kamera. Die Chancen per Selbstauslöser zu einem gelungenen Bewerbungsfoto zu kommen, sind eher mau. Hole Dir einen kompetenten Freund oder Bekannten. In der Regel kennt jeder jemanden, der sich etwas mehr für Fotografie interessiert. Worauf Du sonst noch achten solltest:

  • Benutze ein Stativ. Das hält die Verwackler-Quote niedrig.
  • Achte auf einen hellen, ebenmäßigen Hintergrund. Am besten fotografierst Du Dich vor einer glatten weißen Wand.
  • Fotografiere möglichst bei Tageslicht. Lampenlicht ist für Ungeübte extrem schwer so zu arrangieren, dass es keine Schatten ins Bild wirft.
  • Besorge Dir Fotopapier – wenn Du die Bewerbungsfotos auf dem eigenen Drucker ausdrucken. Ansonsten kannst Du das auch günstig in fast jedem Drogeriemarkt.
  • Lege Puder bereit. Das gilt auch für Männer. So kannst Du die glänzenden Stellen im Gesicht überschminken.
  • Plane genug Zeit ein. Auch zu Hause macht man gute Bewerbungsfotos nicht in fünf Minuten. Wenn Du zu wenig Zeit kalkulierst, wirkst Du auf den Fotos möglichweise gehetzt und das willst Du doch vermeiden.

Ein professionelles Bewerbungsfoto ist die Kirsche auf dem Lebenslauf. Damit auch der keine Wünsche übrig lässt, stellen wir Dir einen kostenfreien Lebenslauf-Editor:

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Veröffentlicht
08.06.2015