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Mit Standardformulierungen und Rechtschreibfehlern haben Bewerber schlechte Aussichten auf den Traumjob. Hier sind typische Fehler - und wie Sie sie vermeiden können.
Manche Patzer in Bewerbungen geschehen aus Unaufmerksamkeit, andere aus Unwissenheit. Viele typische Fehler lassen sich allerdings einfach umgehen. So klingt ein Großteil der Bewerbungen identisch, kritisiert Volker Klärchen aus Hamburg. Nach der Begrüßung folge ein nacherzählter Lebenslauf und dann eine Menge Adjektive à la «zuverlässig» und «teamfähig» - Standardformulierungen aus dem Internet. Obwohl der Einzelne viel Zeit und Mühe investiert, erhält der Personaler mehr oder weniger gleiche Anschreiben. "Das liegt daran, dass die Stellenanzeigen selbst auch mit diesen Floskeln gefüllt sind - und Bewerber antworten darauf", erklärt Klärchen. Oft schreiben Bewerber auch zu viel. "Personaler haben im Schnitt 90 Sekunden für eine Bewerbung - zu viel Text ist vergebene Liebesmüh", sagt er. Stattdessen sollte das Anschreiben nie länger als eine Seite sein, der Lebenslauf höchstens zwei bis drei Seiten umfassen und umgekehrt chronologisch aufgebaut sein. Damit das Anschreiben authentisch ist, rät Klärchen: "Am besten schreibt man nicht sofort los, sondern nutzt die Diktierfunktion von seinem Smartphone und stellt sich frei heraus vor - wie man das vor einem Freund machen würde." Gerade größere Unternehmen setzen vermehrt auf Bewerbungen über Online-Portale oder per E-Mail - selten fordern sie Unterlagen per Post an. Jobsuchende sollten sich vorab informieren, über welchen Kanal sie sich bewerben können. Das steht meist in der Stellenanzeige. Das gilt auch für das Verschicken der fertigen Unterlagen - auf dem digitalen Weg ist pdf als Dateiformat Pflicht. Nur so sehen Firmen die Bewerbung, wie man sie abgeschickt hat. Wer ein anderes Format wählt, läuft Gefahr, dass der Empfänger das Dokument nicht öffnen kann - oder das Layout ganz anders aussieht. Auch die Größe der Datei ist wichtig: Mehr als vier Megabyte sollte der Anhang nicht umfassen, sagt André Schaefer von der Online-Jobplattform Stepstone. Rechtschreibfehler seien nicht so schlimm. "Während zum Beispiel bei einem Texter gute Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse und somit eine fehlerfreie Bewerbung vorausgesetzt werden, spielt ein Kommafehler bei der Bewerbung eines Elektrikers eine untergeordnete Rolle", erklärt Schaefer.
Nicht nur der Inhalt, sondern auch Formulierungen zählen. «Hätte», «könnte», «würde»: Der Konjunktiv hat da nichts verloren, genauso wie passive Formulierungen und «man» statt «ich», findet Klärchen. Er rät stattdessen: Sätze aktiv formulieren und Eigenschaften erklären - etwa in welcher Situation habe ich meine Teamfähigkeit bewiesen? Wer die Stellenanzeige sorgfältig studiert, kann weitere Fehler vermeiden, etwa falsche Ansprechpartner oder unvollständige Unterlagen. Auch unordentliche Unterlagen sind bei Personalern unbeliebt. Besser sei es, wenn Bewerber ein professionelles Foto schicken, die E-Mail-Anhänge eindeutig benennen, alle Felder im Online-Formular ausfüllen und eine seriöse E-Mail-Adresse verwenden. Auch mit einem strukturierten Layout punkten Bewerber, denn dann sehen Personaler alle erforderlichen Informationen auf einen Blick. "Gezielte Bewerbungen sind das A und O", sagt Fabian Prudencia de Almeida von der Dahmen Personalservice GmbH. Der Arbeitsmarkt habe sich komplett gedreht. In vielen Branchen herrsche ein Mangel an Fachkräften - Unternehmen freuen sich über fähige Bewerber. "Wer sich gut vorbereitet gezielt auf einen Job bewirbt und sich nicht unter Wert verkauft, hat große Chancen auf die Stelle", sagt er.
Service-Info: Wie bewirbt man sich im Jahr 2018? Spielen Familienstand und Staatsangehörigkeit im Lebenslauf überhaupt noch eine Rolle? Die Bewerbungswelt und ihre Regeln befinden sich im kontinuierlichen Wandel. Ein Grund mehr, seine Bewerbungsunterlagen up-to-date zu halten und sich vor der Bewerbung zu informieren, welche Bestandteile relevant sind. Wissen Sie, welche Angaben im Anschreiben und Lebenslauf nicht fehlen dürfen? Checken Sie anhand dieser Liste, ob Sie wirklich an alles gedacht haben - und ob sie typische Fehler vermieden haben.
Veröffentlicht
22.08.2018