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Menschen, die ihren Job verlieren, schwanken häufig zwischen Verzweiflung und der Hoffnung auf eine neue Stelle. Damit die Arbeitslosigkeit keinen zu großen Raum einnimmt, ist ein planvolles Handeln wichtig.
Soll die Arbeitslosigkeit in einer Bewerbung thematisiert werden? Wie „verkauft“ man die aktuelle Lebensphase am besten gegenüber dem potenziellen neuen Arbeitgeber? Wie schaffen es Bewerber, optimistisch zu bleiben, auch wenn sie schon länger auf Arbeitssuche sind? Die Bewerbung aus der Arbeitslosigkeit stellt die Betroffenen vor viele Fragen. Umso wichtiger ist ein zielgerichtetes Vorgehen.
Wenn Sie sich aus einer Arbeitslosigkeit heraus bewerben, ist besonders eines bedeutsam: Verschweigen Sie Ihre aktuelle Situation nicht, machen Sie sie aber auch nicht zum Hauptthema Ihrer Bewerbung. Das gelingt Ihnen, indem Sie auf Erklärungen und Rechtfertigungen verzichten. Führen Sie daher im Lebenslauf sachlich auf, seit wann Sie arbeitssuchend sind. Und legen Sie in Ihrer Bewerbung zudem generell Wert auf positive Formulierungen. "Arbeitslos" klingt in den Ohren vieler deutlich negativer als „arbeitssuchend“. Denn während „arbeitssuchend“ aktiv klingt und signalisiert, dass ein Bewerber ein Ziel hat, nämlich eine Arbeit zu finden, steht „arbeitslos“ häufig für Resignation. Doch nicht nur das Wording spielt eine Rolle. Auch der Raum, den das Thema Arbeitslosigkeit in einer Bewerbung bekommt, ist entscheidend. So ist es im Anschreiben nicht unbedingt nötig, explizit auf die Arbeitslosigkeit zu sprechen zu kommen. Stattdessen schreiben Sie beispielsweise: „In meiner letzten Stelle war ich zuständig für …“. Signalisieren Sie Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber, dass Sie engagiert sind, aktiv nach einer Stelle suchen und heben Sie Ihre Kompetenzen hervor. Machen Sie deutlich, warum Sie für die ausgeschriebene Stelle geeignet sind und was Sie auszeichnet. Denn letztlich entscheiden diese Dinge darüber, ob Sie eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten oder nicht. Damit Sie sich wirklich ganz auf die Jobsuche konzentrieren können, müssen Sie sich zunächst mit Ihrer Situation arrangieren. Ein lückenloser Lebenslauf, eine Stelle, die Sie gleich nach der Ausbildung annehmen und bis zu Ihrem Ruhestand innehaben, ist heutzutage in der Regel selten. Befristete Verträge, Insolvenzen und andere Rahmenbedingungen führen dazu, dass sich eine Arbeitslosigkeit nicht immer vermeiden lässt. Geben Sie sich darum zunächst Zeit, sich mit Ihrer Arbeitslosigkeit auseinanderzusetzen. Es macht wenig Sinn, wenn Sie noch um Ihre alte Stelle trauern, während Sie sich auf einen neuen Job bewerben. Konzentrieren Sie sich nach dieser Trauerphase jedoch ausschließlich auf die Jobsuche und nutzen Sie die Zeit Ihrer Arbeitssuche aktiv.
Vielleicht gibt es Weiterbildungen, an denen Sie immer schon einmal teilnehmen wollten. Wenden Sie sich bezüglich einer Kostenübernahme an Ihren zuständigen Berater in der Bundesagentur für Arbeit. Mit der Teilnahme an Seminaren und Workshops gewinnen Sie nicht nur neue Kenntnisse, Sie signalisieren Personalern bei der Jobsuche auch, dass Sie eigeninitiativ handeln und bereit dazu sind, Neues zu lernen. Auch ein Ehrenamt kann Ihnen dabei helfen, auf der einen Seite ganz neue Fähigkeiten zu entdecken und so das eigene Selbstbewusstsein zu stärken und auf der anderen Seite die Lücke im Lebenslauf sinnvoll zu füllen und mit guten Skills zu punkten. Außerdem zeigen Sie, dass Sie sich durch Rückschläge nicht entmutigen lassen, dass Sie am Ball bleiben und zielstrebig sind – Eigenschaften, die Arbeitgeber häufig schätzen. Ganz wichtig: Falsche Angaben in den Bewerbungsunterlagen sind tabu.Geben Sie daher nur Kurse und Angebote an, an denen Sie tatsächlich teilgenommen haben und die Sie fachlich weitergebildet haben.
Erhalten Sie dann eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch, haben Sie die erste Hürde schon einmal genommen. Bereiten Sie sich nun intensiv auf diesen Termin vor und rechnen Sie damit, dass Sie vielleicht nach dem Grund für Ihre Arbeitslosigkeit gefragt werden. Befassen Sie sich im Vorfeld mit Ihrer möglichen Antwort, bereiten Sie diese vor und fragen Sie im Zweifel Freunde und Familienmitglieder. Stellen Sie ihnen Ihre Antwort vor und bitten Sie sie um ein Feedback. Gehen Sie optimistisch in das Gespräch, seien Sie selbstbewusst und punkten Sie mit Know-how, Persönlichkeit und Zielstrebigkeit. Text: Daniela Lukaßen
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Veröffentlicht
16.05.2017