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Viele Absolventen lassen es nach der Uni erstmal ruhiger angehen. Doch ein verzögerter Berufsstart ist ein großer Fehler in Sachen Karriere - behauptet eine Studie.
Endlich, das Studium ist geschafft. Jetzt erstmal eine lange Auslandsreise, ein bisschen den Animateur spielen im Süden oder ein Aushilfsjob im Café, um schnell Geld fürs Auto zu verdienen. So verbringen viele Hochschulabsolventen die ersten Monate – manchmal Jahre – nach der Universität. Doch wer es beim Berufsstart locker – oder nicht seiner Qualifikation entsprechend - angehen lässt, verschlechtert damit seine Chancen im gesamten Arbeitsleben erheblich. Das zeigt eine Studie des amerikanischen Strada Insitute for the Future of Work und der US-Beratungsagentur Burning Glass Technologies. Demnach hätte das „Bummeln“ nicht nur Folgen für das Gehalt, das während der gesamten Karriere deutlich niedriger ausfalle. Auch die berufliche Entwicklung und die Chance auf Aufstieg werde massiv eingeschränkt. Die Studie belege, so die Autoren, dass der erste Job maßgeblich entscheide, wie sich die Karriere fortan entwickelt – im negativen, wie im positiven Sinne: Von den US-amerikanischen Absolventen, deren erste Stelle der Qualifikation ihres Abschlusses entsprach, waren 87 Prozent auch noch fünf Jahre später „angemessen“ beschäftigt. Für neun von zehn dieser Personen galt das sogar noch zehn Jahre nach dem Abschluss.
Wer dagegen zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn ein paar Jahre aussetzt oder zu tief einsteige, brauche lange, um den Rückstand wieder aufzuholen: So arbeiten rund 40 Prozent der Uni-Absolventen in (meist schlechter bezahlten) Jobs, für die sie überqualifiziert waren. Bei zwei Dritteln davon, so die Analyse, habe sich auch fünf Jahre später nichts an dem Status geändert. 75 Prozent hätten auch nach zehn Jahren keinen Job gefunden, der ihrer Qualifikation entspreche. Auch die Auswirkungen auf das Gehalt, die durch einen späteren Einstieg ins Berufsleben entstehen, rechneten die US-Forscher ebenfalls aus: Durchschnittlich 10.000 Dollar pro Jahr würden den Spätstartern im Vergleich zu ihren Altersgenossen fehlen, die nach der Universität gleich auf einem passendem Karrierelevel in einer für sie adäquaten Branche einsteigen. Übrigens: Am häufigsten von einem verzögerten oder unpassenden Berufseinstieg betroffen, sind laut Studie Frauen. Sie seien zu fast 50 Prozent im ersten Job überqualifiziert, deutlich mehr als bei den Männern. Hinzu kommen spätere Nachteile durch Mutterschaft und die in vielen Branchen immer noch niedrigeren Gehälter für Frauen.
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Veröffentlicht
21.02.2019