Lebenslauf ohne Bewerbungsfoto: Vorteil oder Nachteil?

Lange Zeit galt das Bewerberbild als „Must-have“ in jeder Bewerbung, sei es auf dem Lebenslauf oder auf dem Deckblatt. Es verleiht Deiner Bewerbung ein Gesicht und beantwortet sofort einige Fragen, zum Beispiel zum Alter, Geschlecht oder der Herkunft der jeweiligen Person. Genau das wollen aber einige Bewerber verhindern, indem sie ihren Unterlagen kein Foto hinzufügen. So wollen sie erreichen, dass sie rein nach ihren Qualifikationen, Kenntnissen, Erfahrungen & Co bewertet werden – und eine Diskriminierung verhindert wird. In der Theorie klingt das nach einem Vorteil, doch in der Praxis kommt die Strategie nicht ohne Nachteile. 

Vorteile von Bewerbungen ohne Foto 

Verpflichtend ist ein Bewerbungsfoto nicht und heutzutage treffen Personaler immer häufiger auf Lebensläufe ohne Bild. Sie haben somit keine andere Wahl, als Deine Bewerbung rein nach den Informationen zu bewerten, die sie liefert, zum Beispiel zu Deinem bisherigen Werdegang. Das fehlende Bild sorgt für einen unverfälschten Blick auf diese Informationen und kann in einigen Fällen tatsächlich eine Diskriminierung verhindern.

Trotz Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz findet diese nämlich immer noch häufig statt, sei es bewusst oder unbewusst. Zudem sparst Du Zeit sowie Geld, wenn Du kein Bewerbungsfoto anfertigen lassen musst, denn hierfür ist ein professioneller Fotograf notwendig, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Ein Lebenslauf ohne Foto bietet somit durchaus Vorteile und entfernt überflüssige Ablenkungen vom Kerndokument in Deiner Bewerbung.

• Diskriminierungsrisiko mindern: Ein Foto kann leider unbeabsichtigt zu Diskrikiminierung aufgrund von Aussehen, Alter, Geschlecht oder ethnischer Zugehörigkeit führen.
• Ablenkung vom Wesentlichen: Statt sich auf Qualifikationen und Erfahrungen zu konzentrieren, könnte Dein potenzieller Arbeitgeber von Deinem Erscheinungsbild abgelenkt werden.
• Zusätzliche Kosten: Natürlich kosten Bewerbungsfoto auch Geld, wenn man es von einem Profi machen lässt. Wenn Du auf diese sechs Punkte achtest, kannst Du es aber auch ganz leicht selber machen.
• Unfairer Vergleich: Es kann passieren, dass Du mit anderen Bewerbenden verglichen wirst, was natürlich kein Kriterium sein sollte – auch wenn es unbewusst stattdfindet.

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Nachteile, wenn Du Dich gegen das Bewerberbild entscheidest

Trotzdem ist die Bewerbung ohne Foto nach wie vor eher die Ausnahme als die Regel. Denn ein sympathisches Bild erweckt einen guten ersten Eindruck. Somit wird Deine Bewerbung mit einer positiveren Grundeinstellung gesichtet, was zum Vorteil werden kann.

Richtig gestaltet, drückt das Bewerberbild außerdem Professionalität aus, lässt Deine Persönlichkeit erkennen und verdeutlicht, dass Du zur Unternehmenskultur passt. Grundlegende Informationen wie Dein Geschlecht oder Deine Herkunft lassen sich aus Deinem Lebenslauf ohnehin oft ableiten, beispielsweise aus Deinem Namen. Zudem finden die Personaler im Internet meist schnell ein Foto von Dir, wenn gewünscht.

Auch ohne Bewerbungsfoto lässt sich eine Diskriminierung also nicht mit Sicherheit verhindern. Stattdessen kann es Deine Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhöhen – und eine Diskriminierung dadurch vielleicht sogar verhindern, weil es trotz höherem Lebensalter, ausländischer Herkunft oder anderer häufiger Gründe für eine Benachteiligung überzeugt. Fakt ist also, dass ein fehlendes Bild bei vielen Personalern Skepsis weckt, ob Du etwas zu verbergen hast.

• Persönlichkeit zeigen: Ein Foto von Dir kann dem Lebenslauf eine persänliche Note verleihen.
• Erster Eindruck: Visuelle Ausdrucksstärke kann helfen, dass du einen positiven ersten Eindruck hinterlässt.
• Professionalität ausstrahlen: Wenn Dein Bewerbungsfoto hochwertig ist und Du Dich angebracht gibst, kannst Du auch mit dem Bild Professionalität kommunizieren.
• Merkfähigkeit: Ein Foto kann die Chance steigern, dass sich entsprechende Personalverantwortliche eher an Deine Bewerbung erinnern.

Fazit

Obwohl der Verzicht auf ein Bewerbungsfoto heutzutage nicht mehr ungewöhnlich ist, wird er oft zum Nachteil. Denn ein ansprechendes Bild verleiht Deiner Bewerbung ein Gesicht. Dadurch wirkst Du professioneller, sympathischer, authentischer und vertrauenswürdiger. Richtig gestaltet, drückst Du durch das Bild außerdem aus, dass Du optimal zum Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle passt.

Das Bewerberbild ist automatisch das Erste, worauf Personaler in Deiner Bewerbung achten und kann somit darüber bestimmen, mit welcher Grundeinstellung sie die Unterlagen sichten – und wie gut Deine Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch stehen. Spätestens dann wird Dein Aussehen ohnehin offenbart, weshalb es keinen Grund gibt, es in den Bewerbungsunterlagen zu verbergen. Ein Lebenslauf mit Bewerbungsfoto ist daher ganz klar ein Vorteil, sofern das Bild die gewünschte Wirkung erzielt.

Denn ein guter erster Eindruck erhöht Deine Jobchancen und stärkt Deine Verhandlungsposition, wenn es beispielsweise um Gehaltsfragen geht. Die Zeit und das Geld für einen spezialisierten Fotografen aufzubringen, um ein optimales Bewerberbild anzufertigen, ist somit eine lohnenswerte Investition. Bevor Du hingegen zu einem schlechten Bewerbungsfoto greifst, wählst Du lieber den Lebenslauf ohne Bild.