© Getty Images/ Carol Yepes

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Assessment Center meistern: So bereitest Du Dich optimal auf Tests, Aufgaben und den Nachgang vor

Vom Outfit bis zum Persönlichkeitstest: So punktest Du in jeder Phase des Assessment Centers und sicherst Dir am Ende den Job.


Assessment Center gelten als intensive Ausleseverfahren. Sie prüfen Bewerberinnen und Bewerber nicht nur fachlich, sondern auch in puncto Soft Skills, Auftreten, Stressresistenz und Persönlichkeit. Wer vorbereitet ist, kann in den vielfältigen Aufgaben überzeugen und sich von der Konkurrenz abheben. Dieser Artikel führt durch die wichtigsten Bestandteile eines Assessment Centers, erklärt beliebte Tests und Übungen, zeigt konkrete Vorbereitungsstrategien und verrät, worauf es beim Nachgang ankommt.

Der Persönlichkeitstest: Wer bist Du wirklich?

Persönlichkeitstests ermitteln Deine charakterlichen Eigenschaften und helfen Unternehmen herauszufinden, ob Du zur Unternehmenskultur passt. Zu den gängigsten Verfahren zählen der Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI), der Big-Five-Test (B5T) und das Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung (BIP).

  • MBTI: Teilt Dich in 16 Typen ein und zeigt, wie Du Entscheidungen triffst, kommunizierst und arbeitest.
  • Big Five: Bewertet fünf zentrale Persönlichkeitsdimensionen wie Offenheit, Gewissenhaftigkeit oder Extraversion.
  • BIP: Misst 17 Schlüsselkompetenzen in vier Bereichen und wird häufig im Management-Recruiting eingesetzt.

Vorbereitung: Reflektiere vorab über Deine Stärken, Schwächen und Werte. Gib keine geschönten Antworten – Authentizität zählt. Mach Dich mit Testformaten vertraut, aber lerne keine "richtigen" Antworten auswendig.

Der Logiktest: Strukturiertes Denken unter Beweis stellen

Logiktests messen Dein Abstraktionsvermögen, Deine Konzentration und Deine Auffassungsgabe. Inhalte können sein: 

  • Zahlenreihen fortsetzen
  • Logische Textaufgaben analysieren
  • Analogien erkennen
  • Tabellen oder Grafiken interpretieren

Vorbereitung: Nutze Übungsplattformen, arbeite mit Zeitvorgabe und analysiere Deine Fehler. Verstehe die Logik hinter den Aufgaben – reines Auswendiglernen hilft nicht.

Tipp: Starte mit den Aufgaben, die Dir leichtfallen. Behalte die Zeit im Blick und bleib ruhig.

Die Präsentation: Klare Botschaften, souveräner Auftritt

Du präsentierst ein Thema vor Beobachtern – oft mit kurzer Vorbereitungszeit. Bewertet werden Struktur, Rhetorik und visuelle Umsetzung.

Beispiele:

  • Unternehmensvorstellung ohne PowerPoint
  • Argumentation zu einem abstrakten Begriff (z. B. ein Alltagsobjekt oder Symbolbild)
  • Selbstpräsentation mit kreativem Bezug zur Wunschstelle

Tipps:

  • Entwickle einen roten Faden: Einstieg, Hauptteil, Schluss.
  • Visualisiere Deine Aussagen mit Flipchart oder Karten.
  • Übe frei zu sprechen – nicht ablesen.

Der Dresscode: Professionell mit Persönlichkeit

Dein Outfit ist mehr als Deko – es transportiert Deine Haltung und Aufmerksamkeit. Ziel ist ein stilvoller, gepflegter und selbstsicherer Auftritt.

Wichtig:

  • Klassisch, aber modern: Graue oder blaue Anzüge, schlichte Blusen oder Hemden
  • Gepflegte, bequeme Schuhe – passend und sauber
  • Dezente Accessoires, zurückhaltendes Make-up
  • Körperhaltung nicht vergessen: aufrecht, ruhig, zugewandt

Rollenspiel: Kommunikation und Konfliktfähigkeit testen

Ob Kundenakquise, Mitarbeitergespräch oder Krisensituation – Rollenspiele simulieren berufliche Dialoge. Du musst spontan reagieren, sachlich bleiben und überzeugend auftreten.

Beispiel-Szenarien:

  • Ein Mitarbeiter lehnt Überstunden ab, obwohl sie nötig wären
  • Du sollst spontan ein Produkt verkaufen
  • Eine verärgerte Kundin konfrontiert Dich

Bewertet werden: Zielstrebigkeit, aktives Zuhören, Empathie, Argumentationsstärke und Lösungsorientierung.

Tipp: Übe solche Szenarien vorher. Entwickle Gesprächsstrategien: Bedarfe erfragen, Einwände antizipieren, ruhig verhandeln.

Die Case Study: Komplexität strukturieren

Hier analysierst Du ein praxisnahes Problem, entwickelst Lösungsvorschläge und präsentierst Deine Ergebnisse.

Typische Inhalte:

  • Umsatzsteigerung
  • Prozessoptimierung
  • Marketingstrategie entwickeln

Bewertet werden:

  • Analysefähigkeit
  • Struktur und Methodik
  • Entscheidungsverhalten
  • Fachwissen und Branchenkenntnis

Tipp: Lies Branchennews, trainiere strukturiertes Denken, bereite Dich auf spontane Präsentationen vor.

Gruppendiskussion: Teamgeist und Struktur

Du arbeitest in einer Gruppe an einer Aufgabe – z. B. Konzepte entwickeln, Probleme bewerten, Entscheidungen treffen.

Worauf es ankommt:

  • Aktiv, aber kooperativ mitarbeiten
  • Klar strukturierte Beiträge liefern
  • Gemeinsam Entscheidungen herbeiführen
  • Konflikte sachlich lösen

Tipp: Rolle finden (z. B. Moderator, Ideengeber, Strukturierer) und zum Teamerfolg beitragen.

Post-Assessment: So sicherst Du Dir den Job

Die Arbeit ist nach dem letzten Test nicht vorbei. Deine Nachbereitung kann entscheidend sein:

  • Nachbereitung: Notiere Dir Feedback, Eindrücke und eigene Stärken/Schwächen.
  • Feedback anfragen: Zeigt Interesse und Professionalität.
  • Netzwerken: Knüpfe Kontakte mit anderen Teilnehmer:innen oder Recruitern auf LinkedIn.
  • Plan B: Nutze gewonnene Erkenntnisse auch für andere Bewerbungen.

Fazit

Ein Assessment Center ist fordernd, aber auch eine große Chance. Mit der richtigen Vorbereitung – fachlich, mental und optisch – kannst Du selbstbewusst und souverän auftreten. Nutze jede Übung als Gelegenheit, zu zeigen, was in Dir steckt. Und denke daran: Auch nach dem AC kannst Du Einfluss nehmen – durch smarte Nachbereitung und aktives Netzwerken.

 

Service-Info: Sie möchten AC-Profi werden? Dann ist es gut genau zu wissen, welche Aufgaben und Übungen Ihnen im Assessment Center begegnen können. Lesen Sie deshalb auch die anderen Artikel zu Übungen des ACs: LogiktestGruppendiskussionCase Study (Fallstudie)PostkorbübungPräsentation und Rollenspiel.

Zuletzt aktualisiert am: 17.05.2025