So lösen Sie jeden Brain-Teaser im Assessment Center

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So lösen Sie jeden Brain-Teaser im Assessment Center

Wie viele Golfbälle passen in einen Passat? Und wie schwer ist Manhattan? Derlei „Brain-Teaser“ sind im Assessment Center keine Seltenheit mehr. Die Testmethode lässt schnell Rückschlüsse auf Ihre Denkmuster, aber auch Ihre Kreativität zu und zeigt dem Recruiter, wie Sie mit scheinbar unlösbaren Problemen umgehen.


Die 3 goldenen Grußformel-Regeln
  • Aufgabentyp: Einzelaufgabe
  • Methode: Lösen von Rätsel- und Schätzaufgaben während eines vorgegeben Zeitraums
  • Ziel: Analytische Fähigkeiten, Kreativität und Umgang mit Problemen unter Beweis stellen

Bewerber fürchten die Denksport-Aufgaben der Brain-Teaser ähnlich wie den Logiktest im Assessment Center – kein Wunder, denn auch hier wird das Gehirn „geneckt“.

Was genau sind Brain-Teaser?

Brain-Teaser sind Rätsel- und Schätzaufgaben, die sich durch eine kniffelige Aufgabenstellung und nur wenige Hintergrundinformationen auszeichnen. Hier kommt es auf die Herangehensweise an. Die Lösung ist nur zweitrangig. Recruiter wollen vor allem sehen, wie Sie an ein Problem herangehen und dieses zu lösen versuchen, wenn Ihnen nur begrenzte Informationen zur Verfügung stehen oder die Aufgabe schier unlösbar scheint. Vor allem in der Beratungs-Branche sind Brain-Teaser seit Jahren gang und gäbe.

Zwei Beispiel-Aufgaben für Brain-Teaser:

1. Aufgabe: In einem Zimmer sind insgesamt drei Lampen. Jede dieser Lampen hat ihren eigenen Schalter im Vorraum des Zimmers. Die Tür muss geschlossen sein, damit Sie die Lichtschalter betätigen können. Wenn die Tür geschlossen ist, können Sie aber nicht sehen, welche Lampe leuchtet. Sie sollen nun feststellen, mit welchem Lichtschalter Sie welche Lampe bedienen können. Dabei dürfen Sie das Zimmer nur einmal betreten. Ansonsten ist die Tür zwischen den Räumen geschlossen. Wie gehen Sie vor? Lösungsweg: Mit dieser Brain-Teaser-Aufgabe wird Ihr logisches Denkvermögen getestet. Besonders wichtig ist bei dieser Übung, dass sie Ihre Herangehensweise erklären. Doch auch ein kreativer Lösungsansatz wird gern gesehen: Sie könnten zum Beispiel ein Loch in die verbindende Wand oder Tür schlagen. Eine weniger zerstörerische Lösung: Sie können den ersten Lichtschalter drücken und das Licht nach etwa zehn Minuten wieder löschen. Anschließend schalten Sie den zweiten Schalter an und gehen ins Zimmer. Die brennende Lampe gehört zum umgelegten Lichtschalter. Fassen Sie die beiden anderen Glühbirnen an. Die erste Lampe, die für zehn Minuten angeschaltet war, ist in der Regel noch warm. So kann diese Lampe dem ersten Lichtschalter zugeordnet werden. Daraus ergibt sich, dass zur dritten Lampe der noch nicht betätigte Lichtschalter gehört. Unser Lesetipp: „Die Consulting Praxis“ von Hartenstein, Billing, Schawel und Grein. 2. Aufgabe: Sie haben neun Steine und eine Waage mit zwei Waagschalen. Acht Steine sind gleich schwer, nur einer wiegt ein bisschen mehr. Sie dürfen die Waage zweimal benutzen. Wie finden Sie heraus, welcher der schwerere Stein ist? Lösungsweg: Beim ersten Durchgang legen Sie drei Steine in die eine, drei Steine in die andere Waagschale. Gibt es keinen Ausschlag und die Waage ist ausgeglichen, ist der schwerere Stein nicht dabei. Nach Ausschlussverfahren muss der schwerere Stein unter den übrigen drei Steinen sein, die nicht gewogen wurden. Hängt eine Schale hingegen tiefer als die andere, ist der schwerere Stein darunter. Im zweiten Durchgang wiegen Sie nun zwei der drei Steine, die den schwereren enthalten müssen. Das Prinzip ist das gleiche wie beim ersten Mal: Ist die Waage ausgeglichen, handelt es sich beim schwereren Stein um den übriggebliebenen. Hängt eine Schale tiefer, befindet er sich in der Waagschale. Mehr dazu lesen Sie bei e-fellows.

So bereiten Sie sich vor:

Viele Brain-Teaser beinhalten anspruchsvolle Logikprobleme, die im Assessment Center von Ihnen gelöst werden sollen. Die wenigsten kommen sofort auf die perfekte Lösung und es ist ganz normal, zu Beginn „auf dem Schlauch zu stehen“. Üben Sie sich darin, Probleme aus einer abstrakten Perspektive zu betrachten und nicht sofort an Details aufzuhängen. Um der eigenen Aufregung zu trotzen und die Gedanken zu ordnen, machen Sie sich – wenn möglich – Notizen oder zeichnen Sie sich ein Schema auf. Auch, wenn die Aufgabe noch so unsinnig oder unlösbar erscheint, verzweifeln Sie nicht sofort, denn Ihr Lösungsweg ist das Interessante.

Was Sie lieber nicht tun sollten:

Lösungen und Herangehensweisen für Brain-Teaser in Assessment Centern gibt es mittlerweile viele, doch Vorsicht: Lernen Sie nichts auswendig! Einstudierte Lösungswege oder gar Lösungen, die Sie eigentlich nicht begründen können, fliegen schnell auf. Dabei ist es nicht nur unangenehm, erwischt zu werden, sondern Sie untergraben auch die Absichten hinter dem Assessment Center. Nämlich Ihre Denkmuster und Problemlösefähigkeit zu erkennen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kommunikation – selbst, wenn Sie sich bei Ihrer Antwort nicht zu einhundert Prozent sicher sind. Legen Sie Ihren Lösungsweg dar und erklären Sie Ihre Herangehensweise. So zeigen Sie, dass Sie das Problem verstanden und sich Gedanken gemacht haben. Text: Theresa Besekow


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Veröffentlicht
08.03.2018