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Für Menschen im fortgeschrittenen Alter, auch bekannt als Silver Worker, kann ein später Jobwechsel eine Herausforderung darstellen. Grund dafür ist, dass sie mit vielen Vorurteilen zu kämpfen haben, wie zum Beispiel ihre fehlende technische Qualifikation. Allerdings ist ein später Jobwechsel nicht unmöglich und kann mit der richtigen Strategie und Einstellung gelingen. In diesem Artikel haben wir ein paar Tipps und Tricks für Dich parat, damit ein Jobwechsel zum vollen Erfolg wird.
Die Arbeitswelt untersteht einem stetigen Wandel, verursacht durch eine vermehrte Nutzung von Technologie, die Globalisierung und eine stetig wandelnde Wirtschaft. Dadurch verlaufen Karrieren oftmals nicht mehr linear und es ist nicht mehr so üblich wie früher, in einem Job für sein ganzes Arbeitsleben zu verharren. Immer mehr Arbeitnehmer sind dazu verleitet, ihren Job mindestens einmal in ihrer Karriere zu wechseln. Doch wie können ältere Arbeitnehmer dort mithalten?
Es ist auf jeden Fall bekannt, dass es in Deutschland einen demographischen Wandel gibt, welcher zu einem stetigen Fachkräftemangel in den Unternehmen führt. Durch den steigenden Altersdurchschnitt mangelt es den Unternehmen oftmals an jungen und qualifizierten Arbeitnehmern. Deshalb sind ältere Menschen umso mehr gefragt. Doch warum scheuen sich noch immer so viele davor, auch im fortgeschrittenen Alter den Job zu wechseln?
Für viele ältere Arbeitnehmer eröffnet sich immer öfter die Chance, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen oder die Karriere in einer neuen Rolle fortzusetzen. Doch noch immer haben zu viele Menschen Angst davor, einen Jobwechsel in Betracht zu ziehen. Was sind die Gründe dafür?
Der technologische Wandel:
Die schnelle Entwicklung neuer Technologien kann bei Silver Workern zur Sorge um ihre eigenen Fähigkeiten führen. Die Angst davor, sich nicht mehr anpassen zu können und mit der stetigen voranschreitenden Digitalisierung auf einem Stand zu sein, führt zu einer großen Verunsicherung. Das Ganze fängt schließlich schon bei einer Online-Bewerbung an, die für ältere Bewerber eine große Herausforderung darstellen kann.
Diskriminierung aufgrund des Alters:
Die Altersdiskriminierung war in der Vergangenheit und ist auch noch immer in der Gegenwart ein Thema am Arbeitsplatz. Ältere Arbeitnehmer können deshalb die Angst haben, Opfer von der Altersdiskriminierung zu werden und somit auf dem Jobmarkt benachteiligt zu sein.
Verdrängung durch jüngere Arbeitnehmer:
Bei älteren Arbeitnehmern besteht immer die Angst, dass sie durch jüngere, „frischere“ Arbeitnehmer ersetzt werden, die eventuell weniger Anforderungen an einen Job haben und dazu noch aktuellere Kenntnisse in bestimmten Bereichen mitbringen.
Unternehmen sollten die Fähigkeiten eines Silver Workers nicht unterschätzen. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung können sie eine erhebliche Bereicherung für das Unternehmen sein.
Des Weiteren verfügen sie oftmals über eine starke Arbeitsmoral. Sie nehmen ihre Arbeit also ernst und lassen sich nicht einfach ablenken. Dazu zählt auch eine gewisse Loyalität, welche sie ihrem Arbeitgeber entgegenbringen. Zu guter Letzt besitzen sie aufgrund ihrer langen Erfahrung die Fähigkeit dazu, schnell und effizient Entscheidungen zu treffen und sind in der Lage, verschiedene Konflikte im Team zu lösen.
Ein Jobwechsel ist niemals leicht, egal in welchem Alter. Doch ab einem bestimmten Alter steht man vor ganz anderen Herausforderungen als beispielsweise Neueinsteiger. Hier sind ein paar Tipps, die dabei helfen, den Schritt in ein neues berufliches Umfeld zu schaffen:
Die richtigen Unterlagen sind das A&O!
Die letzte Bewerbung ist vermutlich schon einige Jahre her und mit Sicherheit können die Techniken, die damals im Vorstellungsgespräch angewendet wurden, heute nicht mehr benutzt werden. Es ist also wichtig, den Lebenslauf bei einer Bewerbung auf dem neusten Stand zu bringen und sich gegebenenfalls auch darüber zu informieren, was in einen Lebenslauf gehört und welche Bewerbungstrends gerade im Umlauf sind. Es sollte also eine gewisse Priorität sein, sich mit den aktuellen Trends, besonders im technischen Bereich, vertraut zu machen und ein gewisses „Know-how“ zu entwickeln.
Nutze das Alter als Geheimwaffe!
Ältere Arbeitnehmer verfügen oft über viel Erfahrung und ausgeprägte Skills, die sie nicht verheimlichen sollten. Die Erfahrung und Reife können einen großen Vorteil im Vorstellungsgespräch darstellen. Schon ein Selbstbewusstsein in die eigenen Fähigkeiten kann dazu führen, dass das Interesse der Arbeitgeber geweckt wird.
Hab keine Angst, frag einfach nach!
Es ist immer eine gute Strategie, nach einem Ratschlag bei der Familie, Freunden oder Kollegen zu fragen. Besonders lohnt es sich bei den Menschen, welche selbst schon einen Karrierewechsel im fortgeschrittenen Alter gemacht haben. Andersherum können auch jüngere Arbeitnehmer im Umkreis eine Hilfe dabei sein, die aktuellen Bewerbungstrends zu verstehen und anzuwenden, da mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ihre Bewerbung noch nicht so lange her ist.
Sei immer offen für Veränderungen!
Jeder Arbeitnehmer muss sich früher oder später weiterbilden. Um im Jobmarkt konkurrenzfähig zu bleiben, sollte man immer bereit sein, sich weiterzubilden und neue Fähigkeiten zu erlernen. Dazu gibt eine Weiterbildung den Arbeitnehmern selbst ein positives Gefühl, da sie nun gewappnet sind für den aktuellen Arbeitsmarkt. Auch das Interesse der Arbeitgeber wird geweckt und sie erkennen, dass auch ältere Arbeitnehmer motiviert sind, sich stetig weiterzuentwickeln.
Es ist nie zu spät, mutig zu sein und eine neue Karriere einzuschlagen. Der aktuelle Arbeitsmarkt bietet die Bedingungen dafür, dass auch Silver Worker sich noch einmal für eine neue Rolle in der Arbeitswelt bewerben und in einem neuen Unternehmen Fuß fassen können.
Veröffentlicht
07.12.2023
Author:in
Jeanne Kliebe