Mann tippt mit seinen Händen auf einem Laptop in der Nahaufnahme © igor_kell / Getty Images

© igor_kell / Getty Images

Wie Du den letzten Satz im Anschreiben formulierst

Mit einem spannenden Einstieg hast Du den Personaler neugierig gemacht? Super, doch um zum Gespräch eingeladen zu werden muss auch der letzte Satz im Anschreiben überzeugen.


Das Wichtigste in 15 Sekunden:

  • Mit einem selbstbewusst formulierten letzten Absatz und zeitgemäßer Grußformel wird Dein Anschreiben eine runde Sache.
  • Arroganz und Druck ausüben ist tabu, der Konjunktiv ein Killer.
  • Passe Wortwahl und Tonalität den anderen Teilen Deines Bewerbungsschreibens an.
  • Berücksichtige branchenübliche Gepflogenheiten.

Mit einem spannenden Einstieg ins Bewerbungsschreiben ist es Dir gelungen, den Personaler neugierig zu machen. Im Hauptteil hast Du Qualifikation, Motivation und Ziele so treffend auf den Punkt gebracht, dass er beinahe schon dazu entschlossen ist, Dich persönlich kennenzulernen.

Und dann kommt der letzte Satz. Ein verbaler Kniefall voller Demut zur Verabschiedung und alle Mühe war umsonst – schließlich sollen sie sich später beim Vorstellungsgespräch auf Augenhöhe begegnen. Hochmut oder Drängeln wirken genauso kontraproduktiv. Was also tun? In der Kürze liegt die Würze:

Bringe in höchstens zwei Zeilen Deine Hoffnung darauf um Ausdruck, dass Du soweit zu überzeugen vermochtest. Und weise freundlich darauf hin, dass Du Dich sehr auf die Einladung zu einem Interview freust – ohne das bekommt niemand den Zuschlag.

Das kommt nicht gut an:

  • Arroganz: „Ich freue mich auf Ihre positive Antwort“ vermittelt zu viel Siegessicherheit. Genauso schlecht: „Ich freue mich darauf, in einem persönlichen Gespräch mehr über die Stelle und das Unternehmen zu erfahren.“ Falls es tatsächlich zum Vorstellungsgespräch kommt, solltest Du spätestens bis dahin alles Wesentliche selbst herausgefunden haben. Schließlich stellst Du dich bei Deinem möglichen neuer Arbeitgeber vor, nicht umgekehrt.
  • Der Konjunktiv: „Ich würde mich sehr darüber freuen, mich persönlich bei Ihnen vorstellen zu dürfen“ – mit solchen oder ähnlichen Formulierungen unterläuft Dir ein Doppelfehler. „Könnte“, „würde“ und „wäre“ wirken wankelmütig und unsicher, „dürfte“ signalisiert zudem auch noch Unterwürfigkeit.
  • Druck machen: Mit Bestimmtheit vorgetragene Fragen wie „Wann darf ich Sie anrufen“, oder „Wann darf ich mich persönlich bei Ihnen vorstellen?“, „Bitte laden Sie mich zu einem Gespräch ein“ oder „Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören“ implizieren, dass die Würfel schon in Deinem Sinne gefallen sind. Das sind sie nicht.

Im Anschreiben gibt es viele Stolpersteine. Punkte lieber gleich mit einem passenden Auftritt:

Jetzt Anschreiben erstellen

So geht’s besser

Nachhaltig guten Eindruck hinterlässt Du mit Schlussätzen, die hinsichtlich Tonalität und Wortwahl mit den vorhergehenden Absätzen des Anschreibens harmonieren. Vorteilhaft ist es auch, beides am angestrebten Job und den in der betreffenden Branche üblichen Gepflogenheiten auszurichten. Locker bis leger bei einer Bank, sachlich und knapp bei einer Kreativagentur? Anders herum wird wohl eher ein Schuh daraus. Wie für den ersten Abschnitt der Bewerbung gilt auch hier: Schreibe nicht einfach irgendwo ab, lasse Dir selbst etwas Passendes einfallen. Formulierungshilfen sollten Dir dafür nur Anregungen bieten, so auch diese:

  • „Wenn ich Sie bis hierhin überzeugen konnte, freue ich mich sehr über die Einladung zu einem persönlichen Gespräch.“
  • „Wünschen Sie weitere Referenzen? Mein früherer Vorgesetzter Max Mustermann steht Ihnen gerne für ein Telefonat zur Verfügung. Seine Kontaktdaten lauten: …“
  • „Meine Kündigungsfrist beträgt zwei Monate zum Quartalsende. Ich freue mich sehr auf den nächsten Karriereschritt in Ihrem Unternehmen.“
  • „Für ein weiterführendes Gespräch stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Es freut mich, wenn Sie mir die Gelegenheit dazu geben.“
  • „Habe ich Ihr Interesse geweckt? Ich bin gespannt und freue mich sehr auf Ihre Antwort.“

Wenn Du Dich in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis befindest und vermeiden willst, dass Dein Wunsch zu wechseln publik wird, kannst Du den Personaler mit einem Sperrvermerk um Diskretion bitten: „Meine derzeitige Stelle ist ungekündigt, daher bitte ich Sie meine Bewerbung vertraulich zu behandeln.“ Gegebenenfalls leitet der Sperrvermerk dann zur Grußformel über: „Mit freundlichen Grüßen“. Bei einer Papier-Bewerbung setze darunter deine Unterschrift. Falls Du Deine Unterlagen per E-Mail übermittelst, tippe direkt im Anschluss Deinen Namen, oder scanne Deine Unterschrift – Letzteres kommt bei vielen Personalern gut an. Und bitte: „Verbleibe“ nicht.


Service-Info: Beginne jetzt Deinen Start ins Berufsleben mit einem aussagekräftigen Anschreiben. Passende Jobs findest Du in großen Online-Stellenbörsen, wie z. B. dem XING Stellenmarkt

Veröffentlicht
02.03.2016